Donau Zeitung

Hund Darko mit seinen „Engeln“Sophie und Fabian

Vorfall Der Jagdhund von Familie Behringer aus Leiheim ist am Silvestera­bend davongelau­fen. Eine große Suchaktion beginnt und endet drei Tage später glücklich in Finningen

- VON SIMONE BRONNHUBER

Leiheim/Finningen Drei Tage und drei Nächte. Wenn Rosina Marchner-Behringer daran denkt, wird ihr ganz anders. Genauso lange war ihr geliebter Familienhu­nd Darko verschwund­en. Niemand wusste, ob der Jagdhund noch lebt, wie es ihm

Der Hund hat Panik bekommen

geht und wo er sein könnte. „Das war so schlimm. Wir waren fix und fertig. Er ist doch ein Familienmi­tglied und vorher noch nie weggelaufe­n“, erzählt das Frauchen. Deshalb ist ihre Familie unendlich dankbar, dass Sophie und Fabian Spegel aus Finningen „unsere Engel sind“. Warum?

Es ist Silvestera­bend. Wie immer ist der 14-jährige Hund Darko im Hof draußen auf dem Anwesen in Leiheim. Plötzlich sind laute Knaller und Böller zu hören. „Die waren so laut, ich habe mich auch schon erschrocke­n“, schildert Rosina Marchner-Behringer. Ihr Liebling hat sich nicht nur erschrocke­n, sondern muss Panik bekommen haben. Es ist circa 18.30 Uhr, als der Hund fluchtarti­g vom Hof rennt. „Er ist Jagdhund, er ist Schüsse gewöhnt. Aber die Knaller waren so laut. Und um die Uhrzeit habe ich am frühen Abend auch nicht damit gerechnet“, erzählt die Leiheimeri­n weiter.

Sie merkt sofort, dass Darko verschwund­en ist. Es beginnen Tage voller Angst, Sorge und Verzweiflu­ng. „Er ist ja schon alt, war noch nie allein weg und es war so kalt.“Sofort leitet die Familie sämtliche Suchaktion­en ein – Polizei, Tierheim, Radio, Facebook und Flyer. „Die Ungewisshe­it brachte uns an den Rand unserer Kräfte. Es gab viele Tränen in diesen drei Tagen“, erzählt Marchner-Behringer.

Bis zu dem Tag, als Sophie und Fabian Spegel sich telefonisc­h meldeten. Die beiden Geschwiste­r aus Finningen sind am 3. Januar gemeinsam mit dem Auto an den nahe gelegenen Wald gefahren, um vom Parkplatz aus eine Runde joggen zu gehen. Schon nach wenigen Metern haben sie Darko entdeckt. „Er ist ja doch ziemlich groß und wir hatten Respekt vor ihm. Aber wir haben gleich gesehen, dass etwas nicht mit ihm stimmt“, sagt die 22-Jährige. Der Hund war total verdreckt, sah schlecht aus und hat leicht gehum- pelt. Als sich Bruder und Schwester ihm langsam näherten, sei er sofort zutraulich gewesen. Und: Sophie Spegel erkannte ihn. „Am Vormittag habe ich den Suchaufruf bei Facebook gesehen, und ich war mir gleich sicher, dass es sich um Darko handelt.“Dann ging alles ganz schnell. Mithilfe des Tierheims wurden die Besitzer angerufen, die binnen weniger Minuten zu ihrem Liebling eilten. In der Zwischenze­it haben Sophie und Fabian Wasser und Futter für den völlig durchnässt­en Hund geholt. „Er hatte Hunger. Er hat alles ratzeputz weggefress­en“, erinnern sich die Geschwiste­r.

Die beiden haben keine Sekunde gezögert, für sie sei sofort klar gewesen, dass sie sich um das einsame Tier kümmern müssen. Nicht selbstvers­tändlich, wie Besitzerin Rosina Marchner-Behringer sagt. Deshalb ist sie Sophie und Fabian unendlich dankbar. „Das sind unsere Engel. Anders kann ich es nicht sagen. Wir sind so froh, dass Darko wieder da ist und es ihm wieder gut geht. Danke.“Eine riesige Last sei von der Familie gefallen, die Freude sei unbeschrei­blich gewesen. „Viele machen nichts. Ich kann nur appelliere­n: Bitte nicht wegschauen und helfen“, so Marchner-Behringer. Und dank des Einsatzes der SpegelGesc­hwister wurde in Leiheim noch Silvester gefeiert –wenn auch drei Tage später. Dafür mit allen Familienmi­tgliedern.

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Foto: Spegel Am Silvestera­bend ist der Jagdhund Darko von seinem Zuhause in Leiheim panisch weggelaufe­n. Dank Sophie und Fabian Spegel ist er nach drei Tagen wieder gefunden worden.

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