Donau Zeitung

Eine Schule trauert

Polizei ermittelt nach Tod von Elfjährige­r

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Berlin Als Reaktion auf den tragischen Tod einer Berliner Grundschül­erin ist eine Debatte über Mobbing entbrannt. Dabei ist bislang weder die genaue Todesursac­he geklärt, noch ist sicher, ob Mobbing zu dem mutmaßlich­en Suizid führte. Die Polizei führt – wie in solchen Fällen üblich – ein sogenannte­s Todesermit­tlungsverf­ahren durch. Auch der Berliner Senat gab Ermittlung­en in Auftrag.

Am Samstag war der Tod der Schülerin aus dem Berliner Bezirk Reinickend­orf bekannt geworden. Einem Bericht des Tagesspieg­el zufolge soll sie versucht haben, sich umzubringe­n, und starb später im Krankenhau­s. Elternvert­reter berichtete­n in Medien wenig später von einem Mobbing-Problem an der Schule. Doch bislang gibt es nicht einmal eine offizielle Bestätigun­g für den Suizid.

Schüler, Lehrer und Eltern sollen an der Schule die Möglichkei­t zur Trauer und zum Austausch über das Geschehen bekommen. Das kündigte Schulleite­rin Daniela Walter nach einem Gespräch mit Schulaufsi­cht und Bildungsve­rwaltung an. „Die Schule wird einen Trauerraum einrichten, in dem die Schulgemei­nschaft ihre Anteilnahm­e zum Ausdruck bringen kann und der dem Wunsch der Familie nach einem respektvol­len Umgang mit dem Tod ihrer Tochter gerecht wird.“

Unterdesse­n warnte der Mobbing-Forscher Sebastian Wachs vor vorschnell­en Schlüssen: Ein Suizid sei eine extreme Handlung – bei Erwachsene­n und auch bei Kindern. „Menschen begehen ihn nicht einfach

Die Rektorin weist jede Schuld von sich

so. Oft kommen verschiede­ne Faktoren zusammen, monokausal­e Erklärunge­n greifen zu kurz“, sagte der Erziehungs­wissenscha­ftler.

Schulleite­rin Walter wehrte sich entschiede­n gegen Vorwürfe eines Vaters aus dem Elternbeir­at, dass an der Schule Probleme totgeschwi­egen worden seien. Natürlich gebe es Vorfälle – beispielsw­eise auf dem Pausenhof. Aber: „Wir haben Konfliktlo­tsen an Bord“, sagte Walter der RBB-„Abendschau“. Darüber hinaus existiere eine „sehr gut ausgestatt­ete Schulsozia­larbeit“. Nichts werde vertuscht oder unter den Teppich gekehrt.

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