Reisen: Wo der Euro am meisten wert ist
Trotz Brexit-Drohung ist der Euro noch immer eine feste Währung. Von 2016 bis jetzt hat er sogar weltweit fast 23 Prozent an Wert zugelegt. Das freut die Urlauber, die in einigen Ländern außerhalb der Eurozone auf einen besonders guten Wechselkurs hoffen dürfen. Das gilt vor allem für Südafrika und die Türkei, wie die Online-Plattform Travelcircus in einer Aufstellung belegt. Die Reiseexperten haben den Wechselkursverlauf von 177 Ländern außerhalb der Eurozone analysiert und miteinander verglichen. In Argentinien bekommen Urlauber demnach fast das Doppelte an Pesos wie 2018.
Türkei-Urlauber profitieren von einem Wechselkurs von 6,2 türkischen Lira für einen Euro, was einem Zuwachs von rund 105 Prozent im Vergleich zu 2016 entspricht. In Brasilien ist der Wechselkurs fast zwölf Prozent günstiger als 2016, er liegt bei 4,4 Real für einen Euro. Weitere Reiseländer, in denen der Euro spürbar an Wert gewonnen hat, sind Australien (+ 11 Prozent), Sri Lanka (+ 38), Russland (+ 15) und Schweden (+ 10). Es sind Bilder wie aus verrückten Träumen einer Nacht: Ragt da wirklich ein uralter Kirchturm aus einem zugefrorenen See? Können Skifahrer plötzlich lautlos an mir vorbeifliegen? Und bin ich nun Schneekönigin in einem romantischen Waldschlösschen? Morgens öffne ich das Rundbogenfenster im Turmzimmer des Hotels „Villa Waldkönigin“und sehe: Es sind keine Halluzinationen. Alles wahr hier am Reschenpass.
Auf einem Plateau am 1500 Meter hohen Pass liegen die drei Dörfchen St. Valentin, Graun und Reschen. Tradition und Geschichte sind hier noch an vielen Stellen zu spüren. Die Haideralm war an den Wende zum 20. Jahrhundert der angesagte Wintersportort für Städter aus Meran. Ende der 1980er Jahre folgte ein Niedergang, verbunden mit einem großen Brand und einem Lawinenunglück im Berggasthof. Für heutige Ansprüche wäre das Skigebiet auch zu klein. Deshalb erfindet es sich gerade neu.
Der Tag im sonnenverwöhnten Südtiroler Vinschgau beginnt mit einer Schneewolke, die frische Flocken abgeladen hat. Also ab auf die Piste in die Skigebiete Haideralm und Schöneben. Seit diesem Winter sind sie mit zwei neuen Kabinenbahnen verbunden. Von einer zusätzlichen Talstation in St. Valentin kann man bequem hinüberschweben bis zur neuen Höllental-Abfahrt. Diese breite Genussstrecke zum Carven will ich mir nicht entgehen lassen. Das Panorama ist spektakulär. Gegenüber türmen sich die Ötztaler Alpen auf, weiter hinten das mächtige Ortler-Massiv. Unten im Tal ragt der halb versunkene Kirchturm von Graun aus dem Reschensee. Für mich ein tolles Fotomotiv, für Einheimische eher ein trauriger Anblick. „Für viele Familien war es eine Tragödie, als das alte Dorf 1950 in den Fluten des Stausees versank“, erzählt Skiführer Heinrich Moriggl. Heute bietet der See ganz neue Möglichkeiten, von denen Einheimische und Urlauber profitieren. Das will ich morgen ausprobieren.
Zurück in der „Villa Waldkönigin“ist Erholung angesagt. Aber womit anfangen? Mit einem Spaziergang durch den märchenhaft verschneiten Lärchenwald am Jugendstil-Schlösschen? Mit einem Besuch im Hotel-Spa, oder Wellness im Turmzimmer mit frei stehender Badewanne? Interessant ist ein Rundgang mit Hoteleigentümerin Daniela Licata. Sie kann Geschichten rund um die denkmalgeschütze