Baden gehen
Schwabens ältestes Heilbad
Böse war er und überhaupt nicht edel: der Ritter Ulrich von Ellerbach. 1390 sperrte er wegen eines vermeintlichen Ehebruchs seine fromme Gemahlin Adelheid in eine Scheune, die er dann in Brand setzte und wo die gute Adelheid einen schlimmen Tod erleiden musste. Unmittelbar nach diesem furchtbaren Ereignis trat am Ort der Untat eine Quelle zutage, die wegen ihrer Heilkraft bald berühmt wurde und die den Namen Adelheidquelle erhielt. Und diese sprudelt heute – nach über 600 langen Jahren – immer noch in alter Frische. Ohne sie wäre alles nichts: So auch das heute rund um die Quelle seine Dienste anbietende Sterne-Hotel mit traditionellen Angeboten und viel Wellnessund Fitnessofferten.
Auch amtiert das denkmalgeschützte und prachtvoll sanierte Ensemble – teilweise noch aus dem 17. Jahrhundert stammend – als Tagungsund Seminarhotel. Oder einfach einmal zum Abschalten oder Entspannen.
Das Krumbader „Wunderheilmittel“ – ein mit dem heilenden Wasser der Adelheidquelle vermischter pulverisierter Badstein, der in der Nachbarschaft abgebaut wird – ist übrigens schon 1595 analysiert worden: Gleich 120 Krankheiten wurden aufgezeichnet, die „diß Bad vermischt mit Gypps“heilen könne. Hoffentlich hat dies immer noch seine Richtigkeit.
Krumbad gehörte bis zur Säkularisation 1802 zum benachbarten Reichskloster Ursberg. Ab 1812 war es sogar für einige Jahre im Besitz des Augsburger Bürgermeisters Christoph von Zabuesnig, der offensichtlich mit recht viel Kleingeld ausgestattet war. 1891 erwarb Krumbad dann Dominikus Ringeisen, der Begründer der Ursberger Anstalten. Ein klösterlich-kommunales Quartett hat nunmehr das Sagen: Die Ursberger St. Josefskongregation, der Bezirk Schwaben, der Landkreis Günzburg und die Stadt Krumbach. Ein Stück heimatliche Identität ist damit erlebbar geblieben. Im ältesten Heilbad Schwabens. Heinz Münzenrieder