Donau Zeitung

Chaos im Teeschrank

- VON BARBARA WILD redaktion@donau-zeitung.de

Bei kaltem Wind und Minusgrade­n freut man sich auf eine heiße Tasse Tee. Also rauf auf das Sofa mit dampfender Tasse in der Hand – das Bild habe ich schnell im Kopf. Doch bis es so weit ist, habe ich eine große Entscheidu­ng vor mir. Welche Sorte darf es sein? Aus irgendwelc­hen Gründen nämlich hat sich bei mir die Anzahl an Teesorten astronomis­ch gesteigert. Verschiede­ne Schachteln stapeln sich in meinem Küchenschr­ank: Grüner Tee, Kamille, Pfeffermin­z, Hagebutte, Fenchel und Kräuter. Es scheinen jeden Winter mehr zu werden, dabei trinke ich viel Tee. Warum aber, werden es dann nicht weniger Schachteln? Noch dazu mischt sich der Inhalt dieser Boxen. Drei Mal Orange-Ingwer neben vier Mal Zitronenme­lisse. Morgens darf es gerne schwarzer Tee sein – der macht wach. Bei Erkältung Pfeffermin­z, wenn die Kinder Bauchweh haben, gibt es Fenchel und wenn ich abends beim Krimi noch etwas Heißes schlürfen will, dann doch eher Kräuter – sonst kann ich nicht schlafen. Ceylon und Earl Grey, mit Orangen-Aroma oder doch lieber die Ostfriesen­mischung? Und dann die Gretchenfr­age: Offene Tees selbst dosieren oder doch auf den praktische­n Teebeutel setzen?

Angesichts der omnipräsen­ten Müllfrage ja schon fast eine Gewissensf­rage. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenomme­n, da mal ordentlich auszumiste­n. Aber, wenn ich mir das so recht überlege, kann ich mir das sparen. Ich brauche jede einzelne Sorte – und schlecht wird es ja auch nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany