Chaos im Teeschrank
Bei kaltem Wind und Minusgraden freut man sich auf eine heiße Tasse Tee. Also rauf auf das Sofa mit dampfender Tasse in der Hand – das Bild habe ich schnell im Kopf. Doch bis es so weit ist, habe ich eine große Entscheidung vor mir. Welche Sorte darf es sein? Aus irgendwelchen Gründen nämlich hat sich bei mir die Anzahl an Teesorten astronomisch gesteigert. Verschiedene Schachteln stapeln sich in meinem Küchenschrank: Grüner Tee, Kamille, Pfefferminz, Hagebutte, Fenchel und Kräuter. Es scheinen jeden Winter mehr zu werden, dabei trinke ich viel Tee. Warum aber, werden es dann nicht weniger Schachteln? Noch dazu mischt sich der Inhalt dieser Boxen. Drei Mal Orange-Ingwer neben vier Mal Zitronenmelisse. Morgens darf es gerne schwarzer Tee sein – der macht wach. Bei Erkältung Pfefferminz, wenn die Kinder Bauchweh haben, gibt es Fenchel und wenn ich abends beim Krimi noch etwas Heißes schlürfen will, dann doch eher Kräuter – sonst kann ich nicht schlafen. Ceylon und Earl Grey, mit Orangen-Aroma oder doch lieber die Ostfriesenmischung? Und dann die Gretchenfrage: Offene Tees selbst dosieren oder doch auf den praktischen Teebeutel setzen?
Angesichts der omnipräsenten Müllfrage ja schon fast eine Gewissensfrage. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, da mal ordentlich auszumisten. Aber, wenn ich mir das so recht überlege, kann ich mir das sparen. Ich brauche jede einzelne Sorte – und schlecht wird es ja auch nicht.