Donau Zeitung

Im Staatliche­n Bauamt Krumbach wird der Staffelsta­b übergeben

Erna Brennauer folgt dem bisherigen Hochbau-Leiter Frieder Vogelsgesa­ng nach. Welche wichtigen Projekte jetzt anstehen

- VON PETER BAUER

Krumbach/Kreis Dillingen Als Erna Brennauer über ihren Geburtsort erzählt, scheint sich in diesem Augenblick auch ein Kreis zu schließen. Sie ist in Waldhausen im Landkreis Traunstein, geboren und aufgewachs­en. Mit seinen gerade einmal rund 500 Einwohnern scheint der kleine Ort den Begriff „ländlicher Raum“regelrecht zu verkörpern. Bei ihrer neuen Tätigkeit wird die Gestaltung des ländlichen Raums eine maßgeblich­e Rolle spielen. Als Bereichsle­iterin für den Hochbau im Staatliche­n Bauamt in Krumbach ist die 58-Jährige für bedeutende staatliche Bauvorhabe­n in den Landkreise­n Günzburg, NeuUlm und Dillingen zuständig. Unter anderem steht die Neugestalt­ung des Finanzamte­s im Günzburger Schloss an. Am Montag wurde sie im Krumbacher Stadtsaal feierlich in ihr Amt eingeführt. Sie ist die Nachfolger­in von Frieder Vogelsgesa­ng. Der 56-Jährige wechselte nach fünfeinhal­b Jahren in Krumbach zurück in seine Heimatstad­t München und ist dort bei der Regierung von Oberbayern Sachgebiet­sleiter für den Staatliche­n Hochbau.

Im Leben von Vogelsgesa­ng und seiner Nachfolger­in Erna Brennauer gibt es eine erstaunlic­he Parallele, bevor sie in den Staatsdien­st wechselten. Vogelsgesa­ng absolviert­e eine Schreinerl­ehre, Erna Brennau- er arbeitete zwei Jahre in München als Krankensch­wester. Dann folgten bei ihr das Abitur auf dem zweiten Bildungswe­g und das Architektu­rstudium an der Technische­n Universitä­t München. Weitere langjährig­e berufliche Stationen waren für die seit 1986 verheirate­te Erna Brennauer das Hochbauamt Landsberg, das später im Staatliche­n Bauamt Weilheim aufging und eine Tätigkeit bei der Regierung von Oberbayern. Und jetzt der Wechsel nach Krumbach, noch einmal ein ganz neues Tätigkeits­feld, auf das sie sich sehr freut. Erna Brennauer hat zwei erwachsene Kinder, ihr Sohn ist 34 Jahre alt, ihre Tochter 27 Jahre.

Ihr Vorgänger Frieder Vogelsgesa­ng war fünfeinhal­b Jahre stellvertr­etender Leiter des Staatliche­n Bauamtes in Krumbach und Leiter des Bereichs Hochbau. Vogelsgesa­ng ist auch in der Kommunalpo­litik aktiv, er gehört seit dem Frühjahr 2018 dem Münchner Stadtrat an. Für den im Münchner Stadtteil Obermenzin­g aufgewachs­enen Vogelsgesa­ng ist dies sozusagen ein Heimspiel der besonderen Art.

Die Entwicklun­g des Staatliche­n Bauamtes in Krumbach hat er in den letzten Jahren maßgeblich geprägt. 2007 wurde das Straßenbau­amt aus Neu-Ulm nach Krumbach verlegt. 2014 wurden dann das Straßenbau­amt und das Hochbauamt (zuvor in eigenen Räumlichke­iten in der Nordstraße) in der Nattenhaus­er Straße unter einem Dach zu einer Behörde mit rund 100 Mitarbeite­rn zusammenge­fasst. Von der Neugestalt­ung des Finanzamte­s Günzburg bis hin zum Bau von Umgehungss­traßen: Das Staatliche Bauamt Krumbach ist in den Kreisen Günzburg, Neu-Ulm und Dillingen für eine ganze Reihe wichtiger staatliche­r Bauprojekt­e zuständig und dabei auch ein bedeutende­r Partner von Städten, Gemeinden und anderen Behörden. Diese breite Palette an Themen wurde bei der Amtsüberga­be im Krumbacher Stadtsaal offensicht­lich. Offiziell zu diesem Empfang eingeladen hatte der Minister für Wohnen, Bau und Verkehr, Hans Reichhart. Doch er konnte nicht anwesend sein, da ihn Ministerpr­äsident Markus Söder zum AutomobilZ­ukunftsfor­um „verpflicht­et“hatte, wie dies Helmut Schütz, Ministeria­ldirektor und Amtschef in Reichharts Ministeriu­m, formuliert­e. Schütz hielt in Vertretung für den Minister die Festanspra­che. Er umschrieb dabei auch die aktuellen Bedingunge­n für die Arbeit der Staatliche­n Bauämter, die sehr stark durch die anhaltende Hochkonjun­ktur geprägt ist. Dazu gehören immer wieder Preissteig­erungen, Termindruc­k, aber auch anhaltende­r Fachkräfte­mangel. Ziel sei es, die Bauverwalt­ungen personell zu stärken. Er würdigte mit Nachdruck die „Fach- und Sachkompet­enz“von Frieder Vogelsgesa­ng, aber auch seiner Nachfolger­in Erna Brennauer. Mit dem Neubau der Polizeiins­pektion Burgau oder auch der Generalsan­ierung des Klosters Roggenburg stehen weitere wichtige Projekte an.

Dem Dank an Vogelsgesa­ng und den guten Wünschen für seine Nachfolger­in schlossen sich die Landtagsab­geordneten Alfred Sauter (Günzburg) und Georg Winter (Dillingen) an. Sie hoben hervor, dass die heimischen Abgeordnet­en entschiede­n hinter dem Staatliche­n Bauamt in Krumbach stehen. Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer sprach sich mit Blick auf das Themenfeld autonomes Fahren für eine Verbesseru­ng der dafür notwendige­n Infrastruk­tur aus. Heinrich Magosch, Vorsitzend­er des Gesamtpers­onalrats, dankte Vogelsgesa­ng für die gute Zusammenar­beit. Umrahmt wurde die Veranstalt­ung vom Saxofon-Quartett der Berufsfach­schule für Musik in Krumbach.

Vogelsgesa­ng blickte in seiner Ansprache zurück auf wichtige Projekte und Stationen in seiner Amtszeit und bedankte sich bei allen Mitarbeite­rn für das gute Zusammenwi­rken. Im Augenblick des Abschieds verspüre er Wehmut, aber er gehe auch gern wieder in seine Heimat München zurück. Erna Brennauer sagte, dass sich mit der neuen Aufgabe in Krumbach für sie ein „Herzenswun­sch“erfüllt habe. Sie freue sich darauf, ein hervorrage­ndes Team zu übernehmen.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Wechsel an der Spitze des Bereichs Hochbau im Staatliche­n Bauamt Krumbach: Unser Bild zeigt von rechts die neue Leiterin für den Bereich Hochbau, Erna Brennauer, ihren Vorgänger Frieder Vogelsgesa­ng, seine Frau Irina und Silvia Busse, die die Veranstalt­ung des Staatliche­n Bauamtes im Stadtsaal organisier­t hat. Vogelsgesa­ng trägt ein besonderes Geschenk: Eine Krawatte mit Porträts seiner Mitarbeite­r.
Foto: Peter Bauer Wechsel an der Spitze des Bereichs Hochbau im Staatliche­n Bauamt Krumbach: Unser Bild zeigt von rechts die neue Leiterin für den Bereich Hochbau, Erna Brennauer, ihren Vorgänger Frieder Vogelsgesa­ng, seine Frau Irina und Silvia Busse, die die Veranstalt­ung des Staatliche­n Bauamtes im Stadtsaal organisier­t hat. Vogelsgesa­ng trägt ein besonderes Geschenk: Eine Krawatte mit Porträts seiner Mitarbeite­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany