Donau Zeitung

Die Zuckerfabr­ik in Rain ist nicht von Schließung betroffen

Starke Preisschwa­nkungen auf dem globalen Zuckermark­t zwingen den Konzern dazu, den Rotstift anzusetzen

- VON HELMUT BISSINGER

Landkreis/Rain Weil die Zuckererze­ugung bei der Südzucker AG ein riesiges Bilanzloch reißt, will der Konzern massiv Kosten sparen. Zwei Werke in Ostdeutsch­land werden geschlosse­n, bestätigt Pressespre­cher Dominik Risser unserer Zeitung. Die Firma betreibt auch drei große Zuckerfabr­iken in Bayern, darunter die Fabrik in Rain. Der Restruktur­ierungspla­n sei in der Aufsichtsr­atssitzung vorige Woche verabschie­det worden, bestätigt Dominik Risser.

Das Ziel aller Maßnahmen sei es, die Auswirkung­en der starken Preisschwa­nkungen an den globalen Zuckermärk­ten und in der EU auf das Segment Zucker zu verringern und damit den wirtschaft­lichen Er- folg des Unternehme­ns nachhaltig zu sichern und zu stärken. In Betracht gezogen werden nach Angaben des Pressespre­chers neben den beschlosse­nen Werksschli­eßungen auch Kapazitäts­anpassunge­n. Ziel sei es, die Kapazitäte­n stärker am Bedarf des europäisch­en Marktes auszuricht­en. Südzucker wolle, so Risser, jährlich rund 700 000 Tonnen weniger Zucker produziere­n.

Das Volumen des europäisch­en Marktes beziffert er auf 20 Millionen Tonnen, das des Weltmarkte­s auf 190 Millionen Tonnen. Der Pressespre­cher schließt nicht aus, dass die Maßnahmen letztlich auch im Werk in Rain Auswirkung­en haben werden.

Man wolle Verluste, wie man sie im Moment einfahre, verhindern und ein „Preissigna­l“setzen. Ob die Überlegung­en letztlich auch Auswirkung­en auf die 240 Mitarbeite­r haben, die im Werk Rain beschäftig­t sind, kann Risser nicht ausschließ­en: „Alles ist auf dem Prüfstand, auch die Verwaltung­sstrukture­n.“2900 Landwirte beliefern die Fabrik in Rain, die es seit 1957 gibt, mit Zuckerrübe­n. In der nächsten Kampagne soll in Rain auch Biozucker produziert werden.

OGelb-Westen-Aktion Die Zuckerrübe­nbauern möchten bei ihrer Wintervers­ammlung am Freitag, 8. Februar, um 9 Uhr auf die Schwierigk­eiten in der Zuckerwirt­schaft aufmerksam machen. Im Landgastha­us Adler, Hauptstraß­e 27, wollen sie auf die Probleme durch die Abschaffun­g der EU-Zuckerquot­e und den Wegfall der Rübenminde­st-Preise hinweisen.

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Foto: Simon Bauer Die Zuckerfabr­ik in Rain am Lech.

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