Politische Posse zum Schaden vieler Tierarten
Zum Leserbrief von Wolfgang Konle zum Volksbegehren Artenvielfalt:
Die SPD-Kreistagsfraktion hat im Umweltausschuss beantragt, dass im Rahmen des Umweltwettbewerbs drei landwirtschaftliche Biobetriebe ausgezeichnet werden. Es ist meine Pflicht als beratendes Mitglied, darauf hinzuweisen, dass die Biobetriebe unterschiedlichen Verbänden mit unterschiedlichen Qualitätsanforderungen angehören. Deshalb würde die Preisvergabe an einzelne Biobetriebe unweigerlich eine Qualitätsbeurteilung der verschiedenen Bio-Verbände darstellen. Dies liegt jedoch nach meiner Auffassung nicht in der Kompetenz des Umweltausschusses und würde die Biolandwirtschaft auch nicht fördern.
Jedoch könnte SPD-Kreisrat Konle für die Biolandwirtschaft politisch durchaus Gutes tun, indem er sich für die Realisierung der B 16-Umfahrung von Höchstädt entlang der bestehenden Bahngleise einsetzen würde. Denn die von ihm geforderte B 16-Nordumfahrung verbraucht mehr landwirtschaftliche Fläche. Hierdurch verschärft sich die Flächenkonkurrenz mit der Folge höherer Pachtpreise, was insbesondere die flächenintensive Biolandwirtschaft belastet.
Auch seine Leserbriefforderung nach aktiven Wasser-, Landschafts-, Insekten-, Tier- und Menschenschutz steht im Widerspruch zu seinem politischen Handeln. Denn er kämpft vehement für die Auflösung des Wasserschutzgebietes von Höchstädt.
Sollten seine Anstrengungen Erfolg haben, wird ein bedeutendes Trinkwasserreservoir zum Schaden der Menschen zerstört. Außerdem können dann auf den bisher geschützten Flächen zum Schaden der Insekten und anderer Tiere wieder Stickstoff, Herbizide und Insektizide verstärkt ausgebracht werden. Ein derartiger Widerspruch zwischen Reden und Handeln ist leider die alltägliche Posse der Politik zum Schaden der Natur.
Mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“wollen wir erreichen, dass die politisch Verantwortlichen den Worten endlich Taten folgen lassen. Dieter Leippert, Blindheim