Wie geht es Jan Hofer?
Fernsehen Der „Tagesschau“-Sprecher erleidet in einer Livesendung vor Millionenpublikum einen Schwächeanfall. Warum er so lange im Bild war
Hamburg Rund zehn Millionen Menschen sehen am Donnerstagabend im Ersten, wie sich „Tagesschau“-Chefsprecher Jan Hofer mehrfach verhaspelt, wie er nach den richtigen Wörtern ringt – und sich schließlich, aschfahl im Gesicht, auf den Moderationstisch stützt. Apathisch. Dann endet die Livesendung abrupt. Zuschauer reagieren in den sozialen Netzwerken besorgt. Hat er einen Schlaganfall?
Noch am Donnerstagabend erklärte er selbst via Twitter: „Ich bin gerade im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgecheckt worden. Keinerlei Auffälligkeiten. Ich nehme an, dass ich ein Medikament nicht vertrage, dass ich seit heute wegen einer verschleppten Grippe nehmen muss.“Der Chefredakteur von ARD-aktuell, Kai Gniffke, schrieb am Freitag im
„Tagesschau“-Blog: „Gerade war Jan hier und wirkte ziemlich fidel.“Hofer habe sich vor einigen Wochen zu Beginn seines Urlaubs eine Infektion zugezogen, die er offenbar verschleppt habe. „Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er in Behandlung, und die Werte haben sich positiv entwickelt – bis gestern.“Wie Hofer nach einem erneuten Check wisse, hätten die Medikamente nicht so gewirkt wie erwartet. Sein Kreislauf sei abgesackt.
Gniffke entkräftete überdies Kritik daran, dass Hofer überhaupt auf Sendung gegangen war: Der „Tagesschau“-Sprecher habe sich „in den vergangenen Tagen und auch zu Beginn der gestrigen Sendung fit gefühlt“. Warum die Kamera Hofer so lange zeigte, erklärte Gniffke damit, dass alle davon ausgegangen seien, dass er „noch ,ins Ziel‘ kommt“. „Erst als die Schwierigkeiten so groß wurden, dass eine Verabschiedung
keinen Sinn mehr machen würde, versuchte die Regie eine kürzere Abspann-Variante einzusetzen. Dies misslang, sodass weder der normale noch der kurze Abspann abfuhren und das Bild lange, zu lange stehen blieb.“Hofer kuriere sich jetzt erst einmal aus.
Eigentlich war der Sprecher auch für die 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“am Freitag eingeplant. In der wird Susanne Daubner für ihn einspringen. Sowie danach andere Sprecher. Wann er das nächste Mal vor der Kamera stehe? „Wenn er wieder fit ist“, schrieb Gniffke.
Für Jan Hofer war es nicht das erste Mal, dass er in einer Sendung gesundheitliche Probleme hatte. Ende 2016 etwa musste Caren Miosga während einer laufenden „Tagesthemen“-Ausgabe einen seiner Sprecher-Parts übernehmen. Damals setzte ein Magen-Darm-Virus Hofer zu.