Prominente Unterstützung für Sarah Straub
Musik Die Gundelfingerin ist bekannt für ihre gefühlvollen, englischen Lieder. Nun will die Sängerin einen Neustart auf Deutsch und hat dafür prominente Unterstützung
Gundelfingen Schauspieler, Kabarettist, Politiker, Buchautor, Preisträger, Komponist. Mit dem Namen Konstantin Wecker verbindet man vieles – vor allem aber Musik. Der gebürtige Münchner zählt zu den bedeutendsten deutschen Musikern unserer Zeit. Wer mit ihm zusammenarbeitet, ist nicht nur talentiert, sondern hat große Chancen. Darauf, dass es mit der eigenen Karriere eine Stufe höher geht. Zumindest macht sich der Name Wecker in einer Künstler-Biografie nicht schlecht. Auch nicht in der von Sarah Straub. Seit einigen Wochen sind auf ihren Online-Kanälen immer wieder Bilder von ihr und dem berühmten Musiker aufgetaucht. Von neuen Projekten und einem Neustart sind die Rede. Wir haben die Gundelfinger Sängerin, die seit ihrer Kindheit musiziert, singt und komponiert, gefragt, wie sich ihre Karriere aktuell entwickelt.
Gefühlvolle Balladen in englischer Sprache. Das ist bislang dein Markenzeichen. Kann es sein, dass sich das gerade verändert?
Sarah Straub: Ja, seit circa einem Jahr schreibe ich deutsche Texte. Veröffentlicht habe ich meine deutschen Songs bisher aber nicht.
Warum dieser krasse Umbruch?
Straub: Es gab viele Gründe. Ich habe jetzt jahrelang gefühlt Tag und Nacht an meiner Karriere gearbeitet, war unentwegt auf Tour mit meinen englischen Songs. Ich hatte eine große Sehnsucht nach Veränderung, etwas Neues auszuprobieren, mich neu zu erfinden. Ich fühle mich als Künstlerin heute einfach ganz anders als zu der Zeit, als ich mit dem Album „RED“die großen Popbühnen bespielte. Heute will ich lieber Geschichten erzählen als die große Show.
Was hat das alles mit Konstantin Wecker zu tun?
Straub: Kennengelernt haben wir uns bei „Songs an einem Sommerabend“auf Kloster Banz, als ich dort 2016 mit den Vivid Curls aufgetreten bin. Wir blieben in Kontakt, und ich beschäftigte mich viel mit seinen Liedern und Texten, als ich begann, auf Deutsch zu schreiben. Als ich dann letztes Jahr meine eigene Interpretation eines seiner Lieder auf Youtube veröffentlichte, war er ganz begeistert und kam mit der Idee auf mich zu, dass ich doch ein ganzes Album mit seinen Songs machen könnte. Ich bin unglaublich stolz, dass er mich als Musikerin so schätzt.
Was ist geplant?
Woran habt ihr bislang gearbeitet? Straub: Ich habe mir zwölf Songs von ihm rausgesucht, sie „auseinandergenommen“und so neu interpretiert, dass sie nach „Sarah Straub“klingen. Konstantin gab mir völlige Freiheit, aber ich habe dennoch viel mit ihm über die Lieder gesprochen, mir Feedback und Anregungen geholt. Einen seiner Songs haben wir als Duett ausgearbeitet und singen es gemeinsam. Straub: Gerade habe ich das Video zur ersten Single „Ich singe, weil ich ein Lied hab“abgedreht, das Album „Alles das und mehr“erscheint ebenfalls noch dieses Jahr. Ich gehe wieder auf Tour und spiele die Songs von Konstantin live – zusammen mit anderen „alten“Liedermacher-Liedern. Die Tour wird eine große Hommage an die deutsche Liedkunst. Außerdem bin ich als „Special Guest“auf einigen KonstantinWecker-Konzerten dabei.
Du interpretierst also gerade Songs anderer Künstler neu. Oder sind auch eigene deutsche Texte dabei? Komponierst du selbst?
Straub: Hauptsächlich werde ich „alte“Liedermacher neu interpretieren. Aber natürlich habe ich auch den ein oder anderen eigenen deutschen Song im Gepäck.
Ist es für dich befremdlich, plötzlich in der Muttersprache zu singen?
Straub: Durchaus. Nicht ohne Grund hatte ich es lange ausgeschlossen, auf Deutsch zu singen. Ich hatte immer Angst davor, dass meine Texte nicht gut genug sein könnten. Es ist recht einfach, ein paar schön klingende Wörter aneinanderzureihen. Ich will aber wirklichen Tiefgang, keinen Schlager. Ich habe mich intensiv mit Konstantins Musik und anderen Liedermachern auseinandergesetzt und versucht, so viel wie möglich zu lernen. Ich lerne immer noch.
Was erhoffst du dir durch diese Zusammenarbeit? Meinst du, das könnte der entscheidende Sprung in die Musikbranche werden?
Straub: Diese Zusammenarbeit ist für mich in jeder Hinsicht bereichernd. Ich lerne unfassbar viel als Musikerin, aber auch als Mensch. Konstantin singt nicht einfach nur schöne Lieder, er bezieht gesellschaftspolitisch Stellung, steht ein für seine Werte, wird nicht müde, sich zu engagieren. Das finde ich toll. Und ich fühle mich in seinen Songs total zu Hause, so als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Ich denke keine Sekunde darüber nach, ob das kommerziell erfolgreich sein muss. Aber ganz ehrlich, natürlich hilft mir diese Zusammenarbeit. Konstantin füllt immer noch große Hallen überall im Land, es ist eine riesen Ehre für mich, mit ihm zu arbeiten.
Alle, die Sarah Straub für ihre Musik bislang lieben, tun das auch künftig, weil …
Straub: … ich mir Konstantins Lieder ganz zu eigen gemacht habe und ich immer noch nach „Sarah Straub“klinge.
Ist diese deutsche Platte eine einmalige Aktion, oder kannst du dir vorstellen, nur noch deutsch zu singen?
Straub: Es darf auch künftig deutsch sein. Schließlich will ich auch meine selbst komponierten deutschen Songs veröffentlichen
Wann hören wir erste Lieder?
Straub: Die Single „Ich singe, weil ich ein Lied hab“gibt es ab 5. April bei allen gängigen Download- und Streaming-Portalen. Das dazugehörige Video und alle Tourdaten findet man auf meiner Homepage.