Kehrle sieht nicht schwarz
DZ/WZ-Frühjahrscheck Nach drei misslungenen Relegationen wünscht sich Wertingens Coach direkten Bezirksliga-Aufstieg
Nach Bezirksligist SSV Glött, dem FC Gundelfingen II und dem FC Lauingen ist bei unserem Frühjahrscheck heute ein weiterer Traditionsverein aus dem Landkreis Dillingen an der Reihe. Wir nehmen den Tabellenzweiten der Kreisliga Nord, den TSV Wertingen, etwas genauer unter die Lupe.
● Soll und Haben 13 Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen – wenn Wertingens Trainer Christoph Kehrle auf diese Zwischenbilanz schaut, dann gibt es für ihn keinen Grund zum Meckern: „Das passt“, betont er ausdrücklich. Wenngleich ihm die beiden Niederlagen in Höchstädt und beim Spitzenreiter FC Mertingen im Rückblick schon noch ein wenig ärgern: „Da haben wir definitiv die Tabellenführung liegen lassen“.
● Hin & Weg Mit Florian Prießnitz (TSV Aindling) und Heimkehrer Sandro Santamaria (FC Lauingen) haben sich die Zusamstädter in der Winterpause mit zwei routinierten Spielern verstärkt. „Sie werden uns ganz bestimmt helfen“, ist Kehrle überzeugt. Nicht mehr dabei ist allerdings Johannes Wiedemann, den es beruflich nach Polen verschlagen hat.
● Team & Chef Gemeinsam mit Fabian Knötzinger, der in erster Linie für die zweite Mannschaft (Kreisklasse Nord II) zuständig ist, gibt Christoph Kehrle als Chefcoach den Ton an. Beide Trainer haben auch für die kommende Saison bereits zugesagt. Um das Torwarttraining kümmert sich Florian Gebauer, den Kehrle über den grünen Klee lobt: „Von ihm können alle etwas lernen.“
● Glücks- und Sorgenkinder Mit dem Ex-Gundelfinger Christoph Müller, der aus Zusamaltheim stammt, hat sich in der Vorbereitung ein Angreifer in den Vordergrund gespielt, für den es bisher noch nicht optimal gelaufen ist. Doch plötzlich ist der 25-Jährige Kehrles „Glückskind“, von dem sich der Coach einige wichtige Tore erhofft. Ihre Verletzungen noch nicht auskuriert haben Manuel Rueß (Bänder) und Florian Eisig (Leiste). Sie sind die derzeitigen Wertinger Sorgenkinder. Vor allem Eisig sei für die Mannschaft auf der Sechserposition fast nicht zu ersetzen.
● Test & Taktik Vier der bisherigen fünf Testspiele haben die Wertinger bisher gewonnen. Nur gegen den Süd-Bezirksligisten Kissinger SC gab es zuletzt eine 1:2-Niederlage. Am morgigen Sonntag, 17 Uhr, steht noch auf eigenem Terrain die Generalprobe gegen den BC Schretzheim an. Gespielt werden soll dabei erstmals auf Naturrasen. Taktisch gesehen setzt Kehrle voll auf Offensive. Der Coach bevorzugt das Spiel mit drei Spitzen. Mit Christoph Müller, Valentin Jaumann, Nicolas Korselt, Sandro Santamaria, Alexander Wiedemann, Mario Meier und Christoph Prestel stehen ihm dabei gleich mehrere Spieler zur Verfügung.
● Start & Ziel Dreimal in Folge scheiterte der TSV Wertingen zuletzt in der Bezirksliga-Relegation. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen von solchen nervenaufreibenden Spielen genug haben und sich den direkten Aufstieg in die Beletage des schwäbischen Fußballs wünschen. „Unser Ziel ist ganz klar die Meisterschaft“, redet Christoph Kehrle auch gar nicht erst um den heißen Brei herum. Dass dabei am letzten Spieltag, Samstag, 18 Mai, ausgerechnet noch die Heimpartie
gegen den FC Mertingen auf dem Programm steht, macht den Wertinger Coach nicht nervös. „Vielleicht sind wir bis dahin auch schon durch“, sinniert der 34-Jährige. Komme es aber zu einem „Endspiel“, werde man sich dadurch nicht nervös machen lassen. Zunächst aber gilt es für die Wertinger, die Hausaufgaben zu machen. Und dazu zählen gleich die drei ersten Partien nach der Winterpause gegen Marktoffingen, in Deiningen und zu Hause gegen den Lokalrivalen aus Höchstädt. „Neun Punkte sind da unser Ziel“, blickt der Wertinger Coach schon mal voraus.
Wünscht sich den direkten BezirksligaAufstieg mit dem TSV Wertingen: Trainer Christoph Kehrle.
● Prognose Auch wenn die Wertinger von den Relegationsspielen die Schnauze langsam voll haben, es könnte wieder auf so eine spannende Saisonverlängerung hinauslaufen. Mit dem FC Mertingen haben die Zusamstädter einen ernsthaften Rivalen im Titelkampf bekommen, der den Vorteil hat, nicht um jeden Preis aufsteigen zu müssen. Wenn die Wertinger nicht verkrampfen und mit dem selbst auferlegten Druck fertig werden, dürfte einer Rückkehr in die Bezirksliga als kommender Meister der Kreisliga Nord aber nichts im Wege stehen.