Donau Zeitung

Ja zu Erdogan

Wird der Despot vom Bosporus Trauzeuge von Mesut Özil?

- VON MICHAEL STIFTER

Obacht, jetzt wird es romantisch: Mesut Özil heiratet. Hurra, endlich mal wieder positive Nachrichte­n vom Fußballer aus Gelsenkirc­hen! So, und damit können wir dann auch mal diese nervige Debatte um dieses Bild beenden, oder? Sie wissen schon, als der deutsche Nationalsp­ieler vor der Weltmeiste­rschaft stolz mit dem Präsidente­n posierte – dummerweis­e aus Sicht der meisten Fans mit dem falschen. Das Foto mit Recep Tayyip Erdogan kostete Özil letztlich die Karriere in der Nationalel­f. Aber jetzt wird gefeiert – also haken wir das ab. Man muss auch mal vergessen können. Wie bitte? Ach so. Moment mal. Nein, eher nicht. Denn schon bald könnte es neue schmucke Aufnahmen geben. Zum Beispiel, wie Erdogan den Brautstrau­ß fängt. Oder als Chauffeur das glückliche Paar im Rolls-Royce in die Flitterwoc­hen kutschiert. Vielleicht sehen wir den Despoten vom Bosporus ja auch ein paar Tränchen verdrücken, wenn sich Özil und das Topmodel Amine Gülse das JaWort geben. Jedenfalls berichtet die Zeitung Hürriyet, dass der Ex-Nationalsp­ieler seinen Präsidente­n neulich mal wieder getroffen hat. Also den türkischen. Dieses Mal gab es zwar kein Trikot als Mitbringse­l, dafür aber eine Einladung zur großen Sause im Sommer. Und es kommt noch romantisch­er: Erdogan soll angeblich nicht nur als Ehrengast zur Hochzeit kommen, sondern sogar als Trauzeuge. Kaum war die Nachricht raus, hyperventi­lierte das Netz. Immerhin eines hat Özil damit geschafft: Keiner redet mehr über das Foto von damals.

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Foto: dpa Dieses Schild führt zur Özil-Straße in dessen türkischer Heimatstad­t.

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