War es doch menschliches Versagen?
ten, ob die Behörden in Addis Abeba unserer Bitte entsprechen.“Für die europäischen Luftfahrtkontrolleure wäre eine solche Beteiligung wichtig. Denn der Ablauf, den Ky in Brüssel bei einer Anhörung des Transport- und Tourismus-Ausschusses im Europäischen Parlament präsentierte, wirft einige Fragen auf.
So habe Hersteller Boeing nach dem ersten Absturz einer 737 Max 8 der Air Asia in Indonesien eine In- kommen: Das reicht. Die Sicherheitsbedenken sind ausgeträumt. Nun allerdings frage man sich, ob die Crew möglicherweise nicht oder zu wenig mit diesem Verfahren vertraut gewesen sei und falsch reagiert habe. „Hätten sie wie vorgeschrieben gehandelt, wäre das Flugzeug nicht abgestürzt“, sagt Ky. Trotzdem habe man sich nach dem zweiten Unfall vor zwei Wochen („Wir haben uns das Flugprofil genau an- gesehen und uns sind die Ähnlichkeiten sofort aufgefallen“) entschlossen, einzugreifen.
Das Ergebnis: Zum dritten Mal in der europäischen Luftfahrtgeschichte musste ein bestimmter Flugzeugtyp am Boden bleiben. 376 Jets dieses Fliegers hatte Boeing bis dahin weltweit ausgeliefert, 50 davon nach Europa. Ein zweiter Absturz schien zunächst undenkbar. Nach Angaben des Luftfahrtmana- gers habe man alle Berichte europäischer Piloten noch einmal angesehen: Es gab keine einzige Meldung über Störungen an einem Flugzeug dieses Typs. Mehr oder minder zwischen den Zeilen bestätigte Ky aber auch, dass Boeing offenbar durch den Wettbewerb mit Airbus schlampig gearbeitet haben könnte. Denn die Maschinen dieses neuen Typs seien eine Antwort auf den Airbus A 320neo gewesen, der 2010 vorgestellt wurde. Der habe ein Stabilisierungssystem, das mit dem von Boeing genutzten MCAS vergleichbar sei – allerdings stützt sich die europäische Variante auf drei Sensoren am Flugzeugkörper, Boeing baute (aus Kostengründen oder wegen des Zeitdrucks?) nur zwei ein. Das Risiko sich widersprechender Meldungen an den Piloten stieg.
Bevor die 737 Max 8 wieder am europäischen Himmel fliegen darf, will die EASA allerdings sichergehen. Man werde eine eventuelle FAA-Flugerlaubnis prüfen, um wirklich garantieren zu können, dass alle Probleme am Jet und gegebenenfalls bei der Ausbildung der Piloten ausgeräumt seien, hieß es gestern in Brüssel.