Die Fernsehkameras hatten Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung der neuesten Kriminalitätsstatistik fest im Blick.
(-6,2 Prozent) oder Bamberg (-5,6 Prozent) gab es dagegen einen deutlichen Rückgang.
Weiter gestiegen ist der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen: Er liegt nun bei 35,5 Prozent – bei einem Bevölkerungsanteil von 12,6 Prozent. Vor allem im Zehn-Jahres-Vergleich ist der Zuwachs deutlich: 2009 hatten knapp 23 Prozent der Tatverdächtigen keinen deutschen Pass. Nicht alle diese Personen leben allerdings in Bayern: So zählte mehr als die Hälfte der verhafteten Einbrecher zu organi- sierten Banden, vor allem aus Osteuropa.
Auch der Anteil tatverdächtiger Zuwanderer liegt mit 10,6 Prozent deutlich über dem Bevölkerungsanteil von rund 1,7 Prozent. Bei Gewalt- und Sexualdelikten liegt die Quote gar über 15 Prozent. „Ein erheblicher Teil dieser Delikte wird innerhalb der Gruppe der Zuwanderer verübt“, erklärt Herrmann. Mehr als einem Viertel der beschuldigten Zuwanderer – knapp 8000 Personen – wurde mehr als eine Straftat vorgeworfen.
Bei den Gewaltdelikten insgesamt bleibt vor allem ein anhaltend starker Anstieg an angezeigten Sexualverbrechen auffällig – 2018 um 12,5 Prozent auf gut 8600 Fälle. Herrmann führt dies unter anderem auf das geänderte Sexualstrafrecht und ein verändertes gesellschaftliches Umfeld im Zuge der „MeToo“-Debatte zurück. Beides habe zweifellos zu einer „Aufhellung des Dunkelfeldes“geführt. Auch möglichen anderen Gründen des Anstiegs werde aber nachgegangen, so der Minister.
Jede fünfte Straftat in Bayern war 2018 ein Betrugs- oder Fälschungsdelikt. So versuchten etwa professionelle „Call-Center“per Telefon aus Polen und der Türkei als vermeintliche Polizisten vor allem ältere Menschen zur Übergabe von Bargeld oder Schmuck zu drängen. Immer wieder mit Erfolg. Der Schaden wird auf 13 Millionen Euro geschätzt. Im Bereich Rauschgift hat sich die Zahl der registrierten Straftaten seit 2009 fast verdoppelt – auch wegen verstärkter Kontrollen der Polizei. Gleichzeitig sank die Zahl der Drogentoten von 321 in 2016 auf nun 235.
Positive Entwicklungen gab es etwa beim Kfz-Diebstahl (-9,1 Prozent), beim Taschendiebstahl (-14,9 Prozent) oder beim Raub (-7,2 Prozent). Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um 13 Prozent auf gut 5200 Fälle. „Unsere intensiven Bemühungen zahlen sich hier aus“, freute sich Herrmann. Bayern werde deshalb auch in Zukunft an einer „konsequenten strategisch ausgerichteten Sicherheitspolitik festhalten“.