Bei den Busverbindungen ins Bachtal gibt es Nachholbedarf
Bürger diskutieren in der Gemeindehalle in Zöschingen über das Gutachten zur Mobilität. Die Vorschläge reichen vom „Bachtalbänkle“bis zu Mitfahrzentralen
Senioren und Schüler, Menschen mit verschiedenen beruflichen Hintergründen und aus allen Teilen der Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein haben sich vergangenen Samstag in der Zöschinger Gemeindehalle mit einem gemeinsamen Ziel getroffen: Das Mikro-Bürgergutachten zur Mobilität im Bachtal. „Es ist wichtig, dass untereinander gesprochen wird. Viele haben hier eine gemeinsame Meinung“, erklärt Wolfgang Scheffler, der durch den Nachmittag führte, den Hintergrund. Die Teilnehmer wurden zuvor zufällig ausgesucht. „Mich hat es wie ein Blitz erwischt“, sagt Robert Poppe, „ich habe mich vorher mit dem Thema nicht beschäftigt.“
In Kleingruppen setzten sich die Anwesenden zusammen, um zunächst die verschiedenen Bedürfnisse in der Gegend zu klären. Dabei wurden besonders die Senioren und Kinder ins Auge gefasst. Nachdem die sechs Gruppen ihre Vorschläge vorgestellt hatten, konnten diese mit maximal fünf Punkten pro Person bewertet werden. Besonderen Nachholbedarf gebe es demnach bei den Busverbindungen in und aus dem Bachtal.
Nach dieser ersten Runde infor- mierte Scheffler über mögliche Verbesserungen der Mobilität. Der Physiker aus Aislingen leitete bereits einige Bürgergutachten. Zu dem Projekt im Bachtal kam er über Umwege: „Die Anregung für dieses Thema kam aus der Gegend hier, über Freunde kam ich hinzu.“Für seinen Vortrag recherchierte er intensiv über Projekte zur Mobilitätsverbesserung und stellte einige vor.
Mit dem Flexibus läuft im Landkreis Günzburg derzeit ein Pilotprojekt. Dabei gibt es eine große Zahl an möglichen Haltestellen, die nur auf Anruf wirklich angefahren werden: „Das muss mindestens eine halbe Stunde vorher passieren.“ Dies werde auch bezuschusst. Eine ähnliche Alternative ist ein Aufsammeltaxi, das wie ein Bus mit einem festen Fahrplan fährt. Allerdings fährt es nur, wenn mindestens eine Person es vorher telefonisch anfordert. Weitere Möglichkeiten seien eine Mitfahrerbank und Bürgerbusse.
Nach dem Vortrag wurden erneut Kleingruppen gebildet, die sich diesmal mit der Frage beschäftigten, welche Maßnahmen im Bachtal denn sinnvoll wären. Vorschläge waren der Ausbau des vorhandenen Bürgerservices, ein „Bachtalbänkle“und Mitfahrzentralen sowie der Ausbau der Fahrradwege. Dies unterstützt auch Willi Werner: „Ich bin wegen der Zukunft unserer Kinder hier. Ich dachte, die Veranstaltung sei allgemeiner und beziehe die Umwelt mit ein.“Das sei etwas untergegangen, bedauert er. Für Robert Poppe, der sich nach seiner Einladung mehr mit dem Thema beschäftigte, war das Bürgergutachten jedoch ein Erfolg: „Es sind einige gute Ideen dabei.“Er wünscht sich eine Weiterführung solcher Veranstaltungen. Die gesammelten Ideen werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in den Gemeinderäten vorgestellt. „Dort wird hoffentlich umgesetzt, was möglich ist“, erklärte Scheffler.