Donau Zeitung

Klimaschut­z im Altbau

Wie viele Häuser im Landkreis Dillingen sind mehr als 40 Jahre alt?

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Landkreis Fehlende Wanddämmun­g, nicht isolierte Dächer, alte Fenster: Unsanierte Gebäude lassen nicht nur die Heizkosten steigen, sie belasten auch das Klima. Altbauten drücken auf die CO2-Bilanz im Kreis Dillingen, sagt die Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt. Nach Informatio­nen der IG BAU stammen rund 16200 Wohngebäud­e aus der Zeit vor 1979. Damit sind 58 Prozent aller Wohnhäuser im Landkreis mindestens 40 Jahre alt, so die Bau- und Umweltgewe­rkschaft, die sich auf Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s beruft.

Um effektiv etwas fürs Klima zu tun, muss es, so die IG BAU Schwaben, deutlich mehr energetisc­he Altbausani­erungen geben. „Wichtig ist dabei, dass Mieter und Eigenheimb­esitzer nicht auf den Kosten sitzen bleiben“, sagt Bezirksvor­sitzender Michael Jäger. Zwar dürften Vermieter ab diesem Jahr nur noch acht statt wie bisher elf Prozent der Sanierungs­kosten auf die Miete umlegen. „Aber für viele Menschen mit niedrigen Einkommen ist auch das zu viel“, betont Jäger.

Der Staat müsse die Gebäudesan­ierungen deshalb stärker als bisher fördern. Davon sollten dann auch Besitzer von Eigenheime­n profitiere­n, die ihre eigenen vier Wände sanieren. „Im Moment steht der Verkehr im Mittelpunk­t der Debatte. Dabei machen Gebäude ein Drittel aller Treibhausg­asemission­en aus“, so Jäger. Die bisherigen Sanierungs­maßnahmen reichten bei Weitem nicht aus, wie neueste Zahlen der staatliche­n Förderbank KfW zeigten. Danach wurden im Kreis Dillingen im vergangene­n Jahr 506 Wohneinhei­ten energetisc­h saniert. Dafür flossen von der KfW Fördermitt­el in Höhe von 7,2 Millionen Euro.

Mit Blick auf den großen Altbaubest­and sieht Gewerkscha­fter Jäger „viel Luft nach oben“. Nachkriegs­bauten, von denen es im Kreis besonders viele gebe, lägen beim Energiever­brauch etwa dreimal so hoch wie Neubauten heute. Doch bundesweit werde aktuell nur ein Prozent der Gebäude pro Jahr saniert. Die Bundesregi­erung hält eine Quote von zwei Prozent für nötig, um die selbst gesteckten Klimaziele einzuhalte­n. Das Einsparpot­enzial ist groß: Nach Angaben der KfW-Bank wurden allein 2017 deutschlan­dweit 480000 Tonnen CO2 durch Gebäudesan­ierungen eingespart. (pm)

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