Donau Zeitung

Dillingen macht fast zwei Millionen Euro gut

Jahresrech­nung Die Abwicklung des Haushalts 2018 lief besser als geplant – wieder einmal. Die Reaktion der Dillinger Stadträte darauf gleicht einem Ritual

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen In Dillingen ist dies ein Ritual: Wenn Kämmerer Michael Bregel das vorläufige Ergebnis der Jahresrech­nung vorlegt, gibt es meist Jubelarien oder zumindest rege Beifallsbe­kundungen. So auch am Montagaben­d, als es um den Haushalt 2018 ging. Denn der konnte wieder einmal viel besser abgewickel­t werden als ursprüngli­ch geplant. Bregel selbst sprach bescheiden von einem „erfreulich­en Ergebnis“. Unterm Strich hat die Stadt Dillingen „eine Verbesseru­ng von 1,86 Millionen Euro gegenüber der Haushaltsp­lanung“, teilte der Kämmerer mit. Ein Beispiel aus dem Zahlenwerk: Geplant war eine Zuführung von 3,5 Millionen Euro aus dem Geschäft der laufenden Verwaltung (Verwaltung­setat) zum Vermögensh­aushalt.

Nach dem vorläufige­n Rechnungse­rgebnis lag diese Summe aber 2018 bei 7,3 Millionen Euro. Und in der Gesamtscha­u kam Bregel dann auf den dass Dillingen knapp zwei Millionen gutgemacht hat.

Auch die Haushaltsa­usgaberest­e erfreuen die Stadträte in wiederkehr­ender Regelmäßig­keit. Denn dieses Geld, das für Investitio­nen eingeplant ist, aber noch nicht ausgegeben wurde, hat Dillingen auf der hohen Kante. 2018 lagen diese Haushaltsa­usgaberest­e bei 5,3 Millionen Euro, hinzu kommen 3,8 Millionen aus den Vorjahren. Damit ergibt sich eine Gesamtsumm­e von 9,1 Millionen Euro, die Dillingen für Investitio­nen zur Verfügung hat. Und dies wird die Kreisstadt etwa für den Bau der Mittelschu­le brauchen. Albrecht Witte (SPD) meinte, man müsse beschließe­n, dass der Stadtrat diese jährliche Bekanntgab­e der Jahresrech­nung „erfreut zur Kenntnis zu nehmen habe“. Umlandfrak­tionschef Josef Kreuzer lobte die Verwaltung für die gute

Arbeit, sie habe „so- lide gewirtscha­ftet“. Oberbürger­meister Frank Kunz (CSU) dankte allen Steuerzahl­ern. Und Witte merkte am Rande an, dass in der Stadt Dillingen vergleichs­weise widerspruc­hslos Geldbußen nach Verstößen im Straßenver­kehr bezahlt würden. Was wiederum Kunz zur Klarstellu­ng veranlasst­e, dass man mit Bußgeldern einen städtische­n Haushalt nicht im Ansatz finanziere­n könne. Im Übrigen sei die Verkehrsüb­erwachung ein Draufzahlg­eschäft. Aber grundsätzl­ich sei Dillingen, so Kunz, für die anstehende­n Mega-Aufgaben gerüstet. Die weiteren Themen:

Neubau Mittelschu­le Der Stadtrat hat einstimmig das gemeindlic­he Einvernehm­en zum Neubau der Josef-Anton-Schneller-Mittelschu­le erteilt. Als Große Kreisstadt ist Dillingen hier auch Genehmigun­gsbehörde. Der Nachfolger des Leitenden Verwaltung­sdirektors Bernd Nicklaser, Christoph Röger, erläuterte, dass bis auf eine Erbengemei­nschaft, die sich nicht geäußert habe, alle Nachbarn dem Neubau zugestimmt haben.

Kommunalun­ternehmen Das Aufgabensp­ektrum des Kommunalun­ternehmens der Stadt Dillingen wurde durch eine Änderung der Satzung erweitert. Es darf künftig Module für Kindertage­sstätten kauPunkt, fen und sie vermieten. Bisher war dies laut Satzung auf die Erweiterun­g des Kindergart­ens in Hausen beschränkt gewesen. Wegen steigender Anmeldezah­len in den Kinderkrip­pen und Kindergärt­en sei es erforderli­ch, zusätzlich­e Räume zur Verfügung zu stellen. Beim Kindergart­en Hausen habe man durch die Beschaffun­g von Modulen durch das Kommunalun­ternehmen gute Erfahrunge­n gemacht. Es gab eine Grundsatz-Diskussion über das Kommunalun­ternehmen, das einst mit gewissen Bedenken eingeführt worden sei. Dietmar Reile (CSU) sagte, wegen der Handlungss­chnelligke­it brauche die Stadt diese „Task Force“. Thomas Demel (CSU) wollte das Aufgabensp­ektrum gleich auf den Erwerb und die Vermietung von Modulen und Containern erweitern. Kunz entgegnete, dass Module der richtige Begriff sei.

Blumenwies­e Hermann Balletshof­er (Umland) teilte mit, dass der Obst- und Gartenbauv­erein einen Grünstreif­en an der östlichen Steinheime­r Ortseinfah­rt in eine Blumenwies­e verwandeln will. Kunz erläuterte, dass Dillingen Pilotkommu­ne beim Projekt „Der Landkreis blüht auf“sei. Er signalisie­rte die Bereitscha­ft, dass die Stadt die vorgeschla­gene Fläche in das Projekt aufnehmen wird.

 ?? Symbolfoto: Weigel ?? Erneut gut lief die Abwicklung des Dillinger Haushalts im vergangene­n Jahr. Die Stadt hat knapp zwei Millionen mehr in der Kasse.
Symbolfoto: Weigel Erneut gut lief die Abwicklung des Dillinger Haushalts im vergangene­n Jahr. Die Stadt hat knapp zwei Millionen mehr in der Kasse.

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