Zimmer-Service
„Das Hotelzimmer, in dem es kein einziges Objekt gibt, das die Gelüste des Gastes befeuert, zumindest flüchtig an Diebstahl zu denken, dieses Hotelzimmer verdient es nicht, auch nur eines Blickes gewürdigt zu werden. In einem solchen Zimmer schläft und atmet man zwar korrekt (...), darin zu leben und zu ruhen bedeutet jedoch etwas ganz anderes.“Diese Worte von César Ritz, dem Gründer der Ritz-Hotels, passen vorzüglich zum Design-Hotel Nomad in Basel. Eigentlich müsste man nämlich das ganze Zimmer, nein, das ganze Vier-Sterne-Haus stehlen, so viele wunderbare, überraschende Details erwarten den Gast dort zwischen den Betonwänden und den Holz- und Ledermöbeln.
Alles aufzuzählen, dafür würde die Spalte hier nicht reichen. Aber die in gelbe Filzkorsagen gekleideten Teegläser, die ReiseEssay-Bände oder die Design-Leuchtegloben auf den Zimmern sollten hier schon erwähnt sein.
Und natürlich die wasserdichten Leihrucksäcke für all diejenigen, die sich wie ein waschechter
Basler mal ein paar Kilometer im Rhein runtertreiben lassen möchten. Für alle, die lieber trockenen Fußes Basel erkunden möchten, warten an der Rezeption Leihfahrräder – und es gibt sogar ein Lastenrad. Eventueller Muskelkater kann dann in der Sauna kuriert oder mit ein paar Drinks betäubt werden: Etwa im Nomad-Bar-Restaurant, dessen Küche etwas für Weltnomaden ist, quasi Fusion-Food in Bestform. Und auch hier: Wo ist der BeamKnopf für den Restaurant-SofortTransport nach Augsburg? Wer den Library-Club mitbucht, darf sich im stilvollen Clubraum kostenlos aus dem Kühlschrank bedienen, in dem unter anderem Bier, Wein und Hummus auf die Gäste warten.
Kurzum, das Nomad ist schön außergewöhnlich. Oder kennen Sie ein Hotel mit einer eigener Sockenoder Rucksack-Kollektion? Und zum Glück muss man gar nicht erst zum Dieb werden, denn viele der kleinen schönen Dinge gibt’s natürlich an der Rezeption zu kaufen. Lea Thies