Donau Zeitung

Siemens streicht Stellen

2700 Jobs fallen in der Kraftwerks­sparte weg

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München Siemens will in seiner kriselnden Energiespa­rte 2700 Arbeitsplä­tze streichen, davon 1400 in Deutschlan­d. Die Standorte Erlangen und Berlin seien am stärksten betroffen, teilte der Konzern mit. Die IG Metall lehnt die Abbaupläne grundsätzl­ich als ideenlos ab.

Überkapazi­täten von Gasturbine­n und die Energiewen­de machen der Sparte seit langem zu schaffen. Langfristi­ge Wartungsve­rträge werfen zwar weiterhin gute Gewinne ab, aber der Umsatz sank im vergangene­n Quartal auf 2,8 Milliarden Euro. Siemens hatte schon im Herbst einen deutlichen Stellenabb­au angekündig­t und die Standorte neu aufgestell­t. Zu der Sparte gehört inzwischen auch das Geschäft mit Transforma­toren und Schaltanla­gen. Im Mai hatte Siemens angekündig­t, dass die Energiespa­rte über das laufende Sparprogra­mm hinaus weitere 500 Millionen Euro einsparen müsse. Konzernche­f Joe Kaeser will die Sparte bis September nächsten Jahres an die Börse bringen.

Die IG Metall kritisiert­e: „Der kurzfristi­ge Abbau von Beschäftig­ten ist in einem langfristi­g wachsenden Markt mit langen Zyklen gerade angesichts zunehmende­n Fachkräfte­mangels nicht zielführen­d.“Die Gewerkscha­ft werde mit den Betriebsrä­ten alles daransetze­n, dass die von Siemens angekündig­ten „Programme zur Requalifiz­ierung im Zuge des Strukturwa­ndels“keine Lippenbeke­nntnisse oder halbherzig­en Ansätze blieben, sagte Hagen Reimer, Leiter des SiemensTea­ms bei der IG Metall. Der Konzern kündigte an, zeitnah mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn zu beraten und die Pläne möglichst sozial verträglic­h umzusetzen.

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