Vapiano hofft
Die Restaurantkette macht hohe Verluste, hat aber einen Plan
Köln Nach tiefroten Zahlen wegen ihres globalen Expansionskurses braucht die Restaurantkette Vapiano Zeit, um auf die Beine zu kommen. Erst 2021 rechnet Vorstandschef Cornelius Everke wieder mit einem Gewinn, wie er bei der Vorlage des Jahresabschlusses klarmachte. „Das vergangene Jahr war eine Enttäuschung für uns, nun blicken wir aber nach vorne – die Finanzierung ist bis 2022 gesichert.“
Bei einem Umsatz von rund 372 Millionen Euro musste das Unternehmen 2018 einen Verlust von 101 Millionen Euro hinnehmen. Dies lag vor allem an hohen Abschreibungen und höheren Betriebskosten im Zuge der Ausdehnung. Der Schuldenberg wuchs deutlich an.
Die ersten Zahlen des laufenden Jahres sind wenig ermutigend: Im ersten Quartal ging der Umsatz auf gleicher Fläche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 3,5 Prozent runter. Inklusive neuer Lokale lagen die Erlöse zum Jahresauftakt bei 97,9 Millionen Euro.
2019 wird voraussichtlich abermals ein Verlustjahr, davon geht Everke aus. Wenngleich nicht so heftig wie zuvor: Der Konzernverlust soll „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“liegen. Damit dürfte man trotzdem nicht einmal das Niveau des ebenfalls miesen Geschäftsjahres 2017 erreichen, als rund 30 Millionen Euro als Verlust verbucht werden mussten. „2019 wird ein Übergangsjahr“, sagte er.
Woher kommt der ganze Schlamassel? „Wir haben uns bei der Auslandsexpansion verhoben“, räumte der Manager ein, betonte aber: „Die Marke Vapiano ist nach wie vor erfolgreich.“
Was Vapiano außerdem Probleme bereitete: Die Kunden haben sich über lange Warteschlangen geärgert. Dieses Problem will der Manager angehen, indem Arbeitsabläufe geändert und die Menükarte vereinfacht wird. 49 verschiedene Gerichte hatte man dauerhaft auf der Karte plus 10 saisonale Gerichte. Das sei zu viel, zumal es die Bestellungen kompliziert mache, sagte Everke. Einen asiatischen Salat brauche man zum Beispiel künftig nicht mehr. Die Menükarte werde bald verschlankt, sagte er. „Wir müssen zurück zu den Wurzeln, also zur klassischen, ehrlichen italienischen Küche.“