Ab in die Zukunft
Viele junge Menschen wissen nach dem Schulabschluss nicht, was sie machen wollen. Deshalb beginnen die meisten ein Studium. Das passt aber nicht zu jedem. Welche Alternativen es gibt
Landkreis Die Abiturprüfungen sind in vollem Gange. Aber in knapp einem Monat ist alles vorbei und du hast es geschafft. Deine ganze Schulzeit hieß es: Das Abi ist die alles entscheidende Prüfung. Eltern, Lehrer, Freunde – alle begleiteten dich auf diesem Weg, und jetzt ist es so weit. Die Abiturprüfungen sind geschrieben. Erleichterung überkommt dich. Vielleicht lief vieles nicht so, wie du es erwartet hattest, oder sogar besser. Aber das vergisst du schnell wieder, denn diesen Meilenstein hast du ganz allein gemeistert. Unserer Autorin ging es genauso. Sie entschied sich dann nach ihrem Abitur für ein Auslandsjahr in Kolumbien und hat nun ihr Studium begonnen. Über die Alternativen hat sie recherchiert, folgende Möglichkeiten sieht sie für dich.
Über ein Jahrzehnt hinweg hattest du das feste Ziel, Abitur zu machen. Da bleibt neben dem Stress keine Zeit, darüber hinauszudenken. Praktika, Gespräche mit den Eltern und Seminare in der Schule können helfen, zumindest einen Einblick in die Welt der Weiterbildung zu bekommen. Diese wichtige Entscheidung überwältigt einen aber schnell. Da kann es mal passieren, dass man in eine bestimmte Richtung geschubst wird. Die beliebteste nach dem Abitur war schon immer: das Studium. Noch einmal Lernen. Noch einmal Prüfungen. Noch einmal all das durchleben, was man ohnehin schon die vergangenen Jahre gemacht hat.
● Studium Wofür sich also erneut stundenlang mit Theorien und Modellen auseinandersetzen? Für deine Zukunft. Da ist zunächst einmal die vermeintlich bessere, langfristige berufliche Perspektive mit klassischerweise besseren Verdienstmöglichkeiten für Akademiker in Deutschland. Des Weiteren musst du nach deinem Abitur nicht direkt in das Berufsleben einsteigen, sondern kannst dich mit deinem Studium gezielt auf deine berufliche Karriere vorbereiten. Neben einem direkten Einblick in die aktuelle Forschung halten Experten Vorlesungen und Seminare, denn das Hauptziel der Universitäten ist es, Wissenschaftler auszubilden.
Die schönen Begleiteffekte sind mehr Freiheiten in der Gestaltung des Stundenplans sowie lange Semesterferien. Jedoch verlangt viel Freiheit auch mehr Eigenverantwortlichkeit und Selbstdisziplin als noch in der Schule, wo der Lehrer klar gesagt hat, was zu tun ist.
Ein Haken am Studium ist sicherlich das fehlende Einkommen. Ein Studium ist teuer. Die erste Wohnung, das erste WG-Zimmer kosten Geld. Parallel zum Lernstress hilft ein Nebenjob, um das Studentenleben zu finanzieren. Ein weiterer Nachteil ist der fehlende Praxisbezug. Du lernst zwar Theorien und Beispiele, kannst diese aber selten anwenden.
● Ausbildung Für praktisch veranlagte Menschen ist eine Ausbildung eine sinnvolle Alternative. Denn auch eine Lehre kann sehr vielfältig sein. Darüber hinaus verdienst du ab dem ersten Tag Geld. Wenn du dich entschieden hast, kannst du dich auf zwei bis dreieinhalb spannende und – im wahrsten Sinne des Wortes – lehrreiche Jahre freuen. Du steigst schon in jungen Jahren ins Berufsleben ein. Danach hast du weitere Möglichkeiten, wie es für dich weitergeht: Entweder übernimmt dich dein Lehrbetrieb im Anschluss an deine Ausbildung. Oder du kannst dich selbstständig machen, nachdem du dich entsprechend fortgebildet hast. Genauso kannst du nach deiner Ausbildung studieren.
Eine Lehre zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr praxisnah ist, du also von Beginn an in das reale Berufsleben eintauchen darfst. Der Nachteil daran sind sicherlich die eingeschränkten Freiheiten. Nun heißt es: knapp 30 Urlaubstage pro Jahr anstatt ausgiebiger Semesterferien. Wer nach dem Abi keine Lust mehr auf Lernen hat, der wird leider enttäuscht. Auch für eine Ausbildung kommen Schüler am Pauken in einer Berufsschule nicht vorbei. ● Ausland Du zögerst noch, beides hört sich nicht nach dem Richtigen für dich an? Du suchst nach Aufregung? Du suchst irgendwas, bei dem du über dich hinauswächst, neue Leute triffst? Da kann ich dir aus persönlicher Erfahrung nur zu einem Auslandsaufenthalt raten. Egal ob als Au-pair in Kanada, Backpacking in Australien oder ein Freiwilligendienst in Südamerika.
Die Welt ist vernetzter als je zuvor. Nie war es einfacher, andere Kulturen kennenzulernen. Also warum nicht diese Chance nutzen? Den Schritt über geografische und persönliche Grenzen zu wagen erfordert Mut. Du verlässt deine persönliche Komfortzone und lernst dich so besser kennen. Du gewinnst an Sicherheit und erweiterst deinen Horizont. Staatlich geförderte Programme, selbst finanziert oder „Work and Travel“: die Möglichkeiten sind vielfältig.
Das sind ganz schön viele Wege, die offen stehen. Vielleicht ist ja auch eine Kombination aus den drei Wegen etwas für dich? Zuerst Auslandsaufenthalt, dann Ausbildung und Studium? Aber mach dir keine Sorgen. Die wenigsten wissen nach der Schule sofort, was sie in Zukunft machen möchten, und probieren viel aus.