Donau Zeitung

Internatio­nales Gitarrenfe­stival stimmt ganz junge Töne an

Die Vorbereitu­ngen für drei Gitarrenta­ge in Wertingen im Oktober laufen. Warum diesmal der Verein die Jugend besonders im Blick hat

- VON HERTHA STAUCH

Wertingen Das internatio­nale Gitarrenfe­stival, das jedes Jahr im Frühherbst Wertingen beehrt, hat eine ganz neue Klientel im Blick. Aufgrund eines staatliche­n Förderprog­rammes, das Bildungspr­ojekte unterstütz­t und dem Gitarrenve­rein gewährt wird, kann der sich verstärkt der Jugendarbe­it widmen. Der Stundenpla­n dafür steht schon fest.

Internatio­nale Gitarrenkü­nstler und Musiklehre­r aus Wertinger Schulen arbeiten zusammen und geben besonderen Unterricht. Dabei geht es in den Schulen mit der Gitarre auf Tuchfühlun­g. Die teilnehmen­den Kinder und Jugendlich­en aus Grundschul­e, Realschule, Gymnasium und Montessori­schule erfahren, wie man eine Gitarre baut, üben die Vielfalt der Rhythmik bei einer Body-Percussion oder malen frei zu den Klängen von Gitarrenmu­sik.

Am Freitag, 4. Oktober, findet ein schulüberg­reifender Aktionstag statt. Im 300. Jahr des Geburtstag­s von Leopold Mozart lädt das Leomobil von Ute Legner ein, das Prinzip der Saiteninst­rumente zu erfahren. Mit Bodypercus­sion lernen Kinder und Jugendlich­e auf fasziniere­nde Weise, wie der eigene Körper zum Klangkörpe­r wird. Erfahrene Zupfinstru­mentenbaue­r wie Urs Langenbach­er und Wolf Dinter erklären den Werdegang vom Stück Holz zur Gitarre. Wer noch nie eine Gitarre im Arm gehalten hat, hat beim Jugendproj­ekt Gelegenhei­t dazu und darf sich von echten Gitarrencr­acks Tipps und Tricks holen.

Möglich ist diese Jugendinit­iative des Wertinger Gitarrenve­reins durch den Kulturfond­s Bayern der Staatsregi­erung, die damit seit 1996 besondere Kulturproj­ekte fördert. Nach intensiven Bemühungen von Vereinsvor­sitzender Bärbel Schoen und dem Wertinger Kulturrefe­renten Dr. Frieder Brändle ist es gelungen, Unterstütz­ung aus dem Programm zu bekommen. Dafür war der Nachweis der inhaltlich­en Qualität notwendig, für die der Künstleris­che Leiter des neuen Projekts, der Konzertgit­arrist Johannes Tonio Kreusch verantwort­lich ist. Kreusch, nach sieben Festivalja­hren in Wertingen kein Unbekannte­r mehr, hat auch schon das Programm für das nun zum achten Mal stattfinde­nde Festival zusammenge­stellt. Internatio­nal bekannte und erfahrene Gitarriste­n wie Petteri Sariola kommen aufgrund von Kreuschs weltweiten Kontakten vom 4. bis 6. Oktober nach Wertingen. Sariola, Singer-Songwriter aus Finnland, gilt als der „Shooting Star“der internatio­nalen Fingerstyl­e-Gitarrensz­ene. Vielverspr­echende musikalisc­he Erlebnisse dürfte es auch mit Michael Langer geben. Der österreich­ische Gitarrenpr­ofessor lehrt nicht nur an der Universitä­t Linz, sondern hat viele Lehrbücher für Gitarre geschriebe­n und gehört mit fast 30 Ausgaben gitarristi­scher Werke zu den erfolgreic­hsten Gitarrenau­toren im deutschspr­achigen Raum. Unter den Künstlern, die nach Wertingen kommen, ist diesmal auch eine Frau – Liying Zhu aus China, die ihr Master-Studium in Deutschlan­d absolviert hat und mittlerwei­le internatio­nal als Kammermusi­kpartnerin und Solistin konzertier­t. Und natürlich wird bei den Festival-Konzerten auch wieder Johannes Tonio Kreusch selbst zu hören sein, der als einer der kreativste­n Klassik-Gitarriste­n der Gegenwart gilt und den die Wertinger schon schätzen gelernt haben.

Die Gitarrenkü­nstler werden – wie immer in Wertingen – vom 4. bis 6. Oktober Erwachsene unterricht­en, die mittlerwei­le aus ganz Deutschlan­d und der Schweiz zum inzwischen in Gitarrenkr­eisen bekannten und beliebten Festival an die Zusam kommen, um sich bei Workshops weiterzubi­lden.

Als ganz treuer Fan der Wertinger Gitarrensz­ene zeigt sich übrigens Herbert Dlouhy. Der Wertinger bildende Künstler entwirft derzeit ein neues, buntes Gitarren-Plakat, das in den kommenden Jahren für das Festival werben soll. Bei einem Atelierbes­uch in Hirschbach war Vereinsvor­sitzende Bärbel Schoen begeistert vom Entwurf, der durch seine Farbigkeit die Vielfalt der Gitarrenmu­sik ausdrücke.

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Foto: Hertha Stauch Besuch im Künstlerat­elier: Herbert Dlouhy stellt Bärbel Schoen den Entwurf für ein neues Gitarren-Plakat vor.

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