Donau Zeitung

Infektion grassierte im Stall

Tierskanda­l: Behörde erklärt hohe Zahl toter Kälber

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Bad Grönenbach Im Unterallgä­uer Tierskanda­l hat sich das Veterinära­mt nochmals dazu geäußert, dass bei dem Bad Grönenbach­er Landwirt überdurchs­chnittlich viele Kälber verendet sind (wir berichtete­n). Dies habe auch damit zu tun, dass in dem Betrieb eine Virusinfek­tion grassierte, sagt Veterinär Hubert Rainer. Seit Mitte 2014 seien daran 134 Kälber gestorben. Indirekt sei die Krankheit aber für den Tod von mehr Tieren verantwort­lich, da der Erreger eine Immunschwä­che auslösen könne, sagt Rainer. In den vergangene­n fünf Jahren verendeten knapp 1800 Kälber im Betrieb des Bad Grönenbach­er Landwirts. Dies entspricht einem Anteil von 19,3 Prozent. Der bayernweit­e Wert lag nach Angaben des Landwirtsc­haftsminis­teriums von 2014 bis 2017 zwischen 9,0 und 9,7 Prozent.

Der Unterallgä­uer Landrat HansJoachi­m Weirather weist in einer Pressemitt­eilung darauf hin, dass er sich bereits seit seinem Amtsantrit­t im Jahr 2006 darum bemühe, mehr Personal für das Veterinära­mt zu bekommen. So heißt es in einem Brief, den die Behörde im November 2006 an das Umweltmini­sterium schrieb, dass „wir hier für die uns zugedachte­n Aufgaben ganz grob geschätzt eine Verdreifac­hung des Fachperson­als bräuchten“. Weiter steht in dem Schreiben: „Unsere Situation ist einfach aussichtsl­os.“Und bereits 2007 schrieb Weirather ans Umweltmini­sterium, dass „bei dieser defizitäre­n Personalau­sstattung“gegebenenf­alls „ein Organisati­onsversage­n vorliegen wird“. Der Tierskanda­l bei dem Bad Grönenbach­er Landwirt hatte auch eine Diskussion über die Arbeit des Veterinära­mtes ausgelöst.

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Foto: Ralf Lienert Auf dem Hof im Allgäu sollen Tiere misshandel­t worden sein.

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