Es bedarf engagierter Umweltschützer
Zum Leserbrief „Ruinöser Wettbewerb gegen Europas Landwirtschaft“von Hubert Mayer vom 13. Juli:
Die Aussagen und Unterstellungen von Herrn Hubert Mayer in seinem Leserbrief entsprechen nicht den Tatsachen. Natur- und Umweltschutzverbände, Menschenrechtsorganisationen, Kirchen und politische Parteien warnen seit Jahrzehnten vor den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des globalen Agrarhandels und nehmen entgegen den Vorwürfen von Herrn Mayer auch zum EU-Mercusor-Abkommen kritisch Stellung. Entgegen der Meinung von Herrn Mayer bedarf es engagierter Umweltschützer, um Auswirkungen einer fehlgeleiteten Agrarpolitik, das Versagen von zuständigen Behörden und Fehlverhalten in der Landwirtschaft vor Ort zu thematisieren: Eindringliches Beispiel ist das behördliche Versagen in Zusammenhang mit dramatischen Verstößen gegen den Tier- und Umweltschutz im Allgäu, aber auch die unzureichende Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen und -bestimmungen zugunsten der Intensivierung der Landwirtschaft in unserer Region mit gravierenden Folgen. Umweltschützer sind, entgegen den Unterstellungen von Herrn Mayer, nicht „auf der Suche nach bösen Landwirten, die auf ihrem Grund und Boden eine Markierung um einen Zentimeter überschritten haben.“Dieser Eindruck entsteht, wenn die persönliche Ein- und die behördliche Aufsicht unzureichend vorhanden ist. Zuständige Behörden werden bei unzureichend seriöser Ermittlung und Aufarbeitung von beanstandeten Verstößen zu Kollaborateuren mit deren Verursachern.
Nachdem Herr Mayer, als Vertreter der heimischen Landwirtschaft, mit Recht beanstandete Verstöße mit einer nicht hinnehmbaren Diffamierung von Klima- und Umweltschützern öffentlich in Verbindung bringt, sind betroffene und zuständige Behörden angehalten, ihre Seriosität sowohl durch eine lückenlos nachvollziehbare Ermittlung bei Rechtsverletzungen als auch durch konsequente Umsetzung ausreichender Natur- und Artenschutzschutzmaßnahmen in Verbindung regelmäßiger Kontrollen öffentlich unter Beweis zu stellen. Landwirte sollten sich diesbezüglich einer konstruktiven Mitarbeit nicht mehr verwehren dürfen. Josef Schrallhammer, Buttenwiesen