Eine Bank, die neu eröffnet
Vielerorts schließen Filialen. In Bachhagel dagegen ist eine neue Geschäftsstelle der Sparkasse eingeweiht worden. Im Vergleich zu vorher hat sich einiges geändert
Bachhagel Die Gemeinde Bachhagel hat eine neue Filiale der Sparkasse. Am Donnerstag waren die Räumlichkeiten im frisch fertiggestellten Wohn- und Geschäftshaus am Kirchplatz erstmals für Kunden geöffnet. Am Abend folgte die offizielle Einweihung. Thomas Schwarzbauer, Vorstandsvorsitzender der – seit der Fusion mit Nördlingen ehemaligen – Kreis- und Stadtsparkasse Dillingen, dankte in diesem Rahmen den beteiligten Handwerkern für die gute Arbeit, aber auch den Anwohner für das Verständnis während der Bauzeit. „Das war nicht immer ruhig und angenehm.“Von den mittlerweile 17 Geschäftsstellen der Sparkasse in der Region sei die in Bachhagel nun die modernste, sagte Schwarzbauer. Vorstandskollege Martin Jenewein berichtete, dass die Sparkasse insgesamt 800 000 Euro in die Filiale investiert hat. Der neue Standort sei nötig gewesen, da die bisherige Geschäftsstelle in der Bachtalgemeinde „ein bisschen in die Jahre gekommen“war. Die Investition sei ein langfristiges Bekenntnis für Bachhagel, nicht nur „für die nächsten zwei Jahre“, wie Jenewein betonte. Der Ort zeichne sich aus Sicht der Sparkasse durch einen attraktiven Standort sowie „tolle“Kunden und Mitarbeiter aus. Eine Sanierung der bisherigen Räumlichkeiten habe man zwar angedacht. Man habe sich jedoch für etwas Neues entschieden, bei dem die Struktur von Grund auf neu ausrichten kann.
Im Vergleich zur bisherigen Geschäftsstelle hat sich einiges verändert. Die Räumlichkeiten sind laut Sparkasse an die veränderten Kunman dengewohnheiten angepasst. Gab es bislang in Bachhagel vier sogenannte „Servicepoints“, also Kundenschalter, hat die neue Filiale nur noch einen. Dieser ist für die Kunden da, die ihre Bankgeschäfte nicht digital, sondern nach wie vor analog und vor Ort tätigen. „Dies trifft derzeit auf 40 Prozent unserer Kunden zu“, sagte Jenewein. Die restlichen 60 Prozent tätigen die alltäglichen Bankgeschäfte online. Am Bedarf an persönlicher Kundenberatung ändere dies nichts. Im Gegenteil – sie werde immer wichtiger, so Jenewein. Deshalb hat die neue Filiale drei statt wie bisher ein Beratungszimmer. Dazu kommt ein Automat für Ein- und Auszahlungen sowie ein Kontoauszugsdrucker – beides 24 Stunden zugänglich.
Bürgermeisterin Ingrid Krämmel bedankte sich bei den Verantwortlichen der Sparkasse. „Sie sind eine Bereicherung und eine Belebung für unseren neuen Ortskern“, sagte sie. Die neuen Räumlichkeiten erhielten im Rahmen der Eröffnung den kirchlichen Segen durch die beiden Pfarrer Thomas Payappan und Axel Schmidt – zwei Geistliche, die sich bis Ende August aus der Region verabschieden werden. Schmidt betonte: „Es freut mich enorm, dass Bankfilialen nicht nur geschlossen, sondern auch mal neu eröffnet werden.“Neben dem Schließen der örtlichen Metzgerei sei der Verlust der Bank ein „mittlerer Super-GAU“für einen Ort, so Schmidt. Er appellierte auch an die soziale Verantwortung des Geldhauses. Insgesamt arbeiten in der Filiale vier feste Mitarbeiter. Geschäftsstellenleiter ist, wie bisher, Roland Schmid. Er berichtete, dass das Team den Umzug an den Kirchplatz in den vergangenen drei bis vier Wochen vorbereitet hatte. Am Mittwoch schließlich erfolgte der Wechsel an den neuen Arbeitsplatz. Ausstehend ist nun noch die Bepflanzung vor dem Eingang.
„Es freut mich enorm, dass Bankfilialen nicht nur geschlossen, sondern auch mal neu eröffnet werden.“
Pfarrer Axel Schmidt