Es schreit zum Himmel
Die Sprecher im Radio melden Stau und Verkehrsbehinderungen, jetzt beginnen ja in einigen Bundesländern die Ferien, und dann wälzen sich Kolonnen von Autos in den Süden. Auch Flugreisen haben um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen, und jeden Freitag demonstrieren Schüler für den Schutz des Klimas. Vermutlich hat fast jeder dieser Jugendlichen ein Smartphone mit Zugang zum Internet, dessen Surfer eine Unmenge von Energie verbrauchen. Dabei fordern viele den Ausstieg aus Braunkohle und Atomkraft. Ein öffentlich gewordener Fall von Tierquälerei zeigt erneut die grausamen Seiten der Massentierhaltung. Die Tiere sind nur noch Produkt und keine Lebewesen mehr. Trotzdem kaufen wir gerne billiges Fleisch. Politische Verträge werden willkürlich gebrochen und damit kriegerische Auseinandersetzungen in Kauf genommen.
Kann man bei diesen bedrohlichen Entwicklungen an eine lebenswerte Zukunft glauben?
Mir fiel kürzlich der Text eines Propheten in die Hände, der damals, vor inzwischen über 2000 Jahren, geklagt hat: „Wie lange, Herr, soll ich noch rufen und du hörst nicht? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, erhebt sich Zwietracht und Streit, ja der Gottlose umstellt den Gottvertrauenden und so wird das Recht verdreht.“
Die Klage klingt für mich sehr aktuell. Der Prophet „schreit zum Himmel“, denn dort ist für ihn Gott, der Garant für Recht und Gerechtigkeit.
Für viele Menschen von heute schließt sich an den Himmel nur das Weltall an, hat Gott keine Bedeutung mehr oder wird als Machtmittel missbraucht.
Angesichts der Komplexität unserer Welt und unserer Probleme stellt sich für mich die Frage: Finden wir nur selbst Lösungen für ein gutes Leben in dieser Welt oder könnte eine Besinnung auf die Vorgaben und Gesetze des biblischen Gottes uns retten?