Donau Zeitung

Fehlt etwas im Zusamtal?

Tausende Menschen feiern beim „Sommer im Park“auf dem Mühlenhof in Roggden

- VON BERTHOLD VEH

Roggden Das Ganze ist eine Mischung aus einem zur Ruhe kommen in einer landschaft­lichen Idylle und einem Open Air. Und weil das Wetter mitspielt, kommen am Samstag mehrere tausend Menschen zum „Sommer im Park“auf den Mühlenhof in Roggden. Die Jazztaste-Bigband der Wertinger Stadtkapel­le spielt in dieser lauen Sommernach­t groß auf, und zuvor haben 31 Vereine aus der Wertinger Region, die bei diesem Spektakel im „grünen Wohnzimmer“des Mühlenhof-Besitzers Hubertus von Zastrow vereint sind, der Menschenme­nge gezeigt, was sie alles im Angebot haben. Mit dabei ist unsere Zeitung, und das nicht nur mit Kinderschm­inken, das viele Buben und Mädchen in unser Zelt lockt. Am Stand sprechen Besucher mit uns über die Lebensqual­ität in der Region. „Lebenswert­es Zusamtal?!“, so lautet die Frage. Und Irmgard Geßler aus Geratshofe­n findet eine klare Antwort. „Ich möchte gar nicht in den Urlaub fahren, weil es bei uns so schön ist“, sagt die Seniorin. Ihr fehle jedenfalls „gar nichts im Zusamtal, vielleicht aber der Jugend“. Nach dieser kleinen Einschränk­ung schwärmt die Geratshofe­rin schon wieder von den Biergärten in Wertingen und der Zusaminsel.

Auch Elisabeth Hillenbran­d aus Hirschbach hat den Weg zu unserem Stand gefunden. Sie beschreibt, dass die Dorfgemein­schaft im Wertinger Stadtteil intakt sei. Zwei Wünsche habe sie aber schon. Die Staatsstra­ße von Hohenreich­en nach Langenreic­hen müsse unbedingt saniert werden, zudem brauche es dort einen Radweg. Und auch die Strecke zwischen Hohenreich­en und Bliensbach müsse gerichtet werden. Wertingens Bürgermeis­ter Willy Lehmeier zeigt Verständni­s. Die Stadt werde im Herbst einen erneuten Anlauf unternehme­n, um an den Grund zu kommen, der für die Sanierung der Staatsstra­ße zwischen Hohenreich­en und Langenreic­hen notwendig ist. „Und auch der Radweg soll kommen“, sagt der Rathausche­f.

Der Wertinger Klaus-Jürgen Aumiller ist hingerisse­n vom Spektakel Sommer im Park. „Ich finde das cool, dass die Vereine das auf die Beine gestellt haben“, sagt Aumiller, der unter anderem Schatzmeis­ter beim Tennisclub in Frauenstet­ten ist. Apropos Lebensqual­ität. Die Zusaminsel sei für ihn mittlerwei­le „der schönste Platz auf der Welt“. „Für die Jungen fehlt aber was“, sagt der Wertinger. Etwa ein McDonalds am Laugnakrei­sel oder eine Stehkneipe, wo man einfach nur etwas trinken kann. Die Restaurant­s in der Zusamstadt seien erstklassi­g, aber Jugendlich­e wollten wohl auch mal nur einen Kaffee oder ein Getränk bestellen. Laura Gaugler aus Bliensbach bestätigt dies. „Für Jüngere fehlt etwas“, sagt die 21-Jährige. Da gebe es nur die Cocktailba­r P2 in Wertingen, Isas Café mache abends schon früh zu. Dennoch: „Natürlich will ich hier im Zusamtal bleiben, mir gefällt es“, sagt Gaugler. Krankenhau­s, Gymnasium, Realschule, Hallenbad, Freibad, Kino – alles sei in der Zusamstadt vorhanden.

So sieht es auch Zweiter Bürgermeis­ter Johann Bröll. Deshalb haben dem Rieblinger auch die jüngsten Aussagen aus der Bertelsman­n-Studie nicht gefallen, dass zwei Drittel der Krankenhäu­ser geschlosse­n werden könnten. Komplizier­te, planbare Operatione­n könnten sicherlich in großen Spezialkli­niken durchgefüh­rt werden. Aber es gehe hier um die Grundverso­rgung auf dem Land. Das betont auch Landrat Leo Schrell. „Wir halten an der kommunalen Trägerscha­ft für die beiden Kreisklini­ken Dillingen und Lauingen fest“, sagt Schrell. Denn die wohnortnah­e Versorgung sei ein Stück Lebensqual­ität. Der Landrat kritisiert aber, dass die Aussagen vieler Bundespoli­tiker, dass die kleinen Krankenhäu­ser erhalten werden sollen, nur Lippenbeke­nntnisse seien. „Und dann wird das Budget reduziert“, klagt Schrell.

Die Fraktion derer, die im Zusamtal nahezu wunschlos glücklich sind, liegt an unserem Stand bei annähernd 100 Prozent. „Mir fehlt hier eigentlich nichts“, sagt der Sontheimer Günter Strobl. Egon Siwi aus Wertingen versichert: „Es ist nirgendwo schöner als im Zusamtal.“Das könne seine Frau Ulrike bestätigen, die der Liebe wegen von Hamburg in die Zusamstadt gezogen ist. Wertingen sei ihr in den vergangene­n 23 Jahren zur Heimat geworden, es biete „viel Lebensqual­ität“.

Eine Bildergale­rie finden Sie unter donau-zeitung.de/dillingen

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Fotos: Berthold Veh Auch das ist Lebensqual­ität im Zusamtal: Tausende kamen am Samstag zum Vereinsfes­t „Sommer im Park“auf den Mühlenhof nach Roggden. 31 Vereine präsentier­ten sich im „grünen Wohnzimmer“der Familie von Zastrow und demonstrie­rten dabei Zusammenha­lt.

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