Donau Zeitung

Mehr König in Königsblau

Nach der letzten Saison richtet Schalke den Blick wieder nach oben

- VON JÜRGEN BECKGERD

Was wird besser in dieser Saison?

Alles, schlechter geht es jedenfalls nicht. Die Führungsma­nnschaft verspricht ein anderes Format als in der vergangene­n Zeit, da vorwiegend Manager Christian Heidel das Sagen im sportliche­n Bereich hatte und krachend scheiterte. Mit Michael Reschke ist ein technische­r Direktor installier­t worden, der für die Kaderplanu­ng und das Scouting zuständig ist. „Mit allen Wassern gewaschen“sei der ehemalige Stuttgarte­r und Bayern-Funktionär, sagte der ebenfalls neue Jochen Schneider. Der Sportdirek­tor ist der neue „starke Mann“am Schalker RegiePult. Mit Ex-Profi Sascha Riether, der als Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft agiert, Sascha Lense (Dresden) als Sportpsych­ologe, Massimo Mariotti (BVB, VfB Stuttgart), der die Integratio­n der neuen Spieler ins Team erleichter­n soll, sowie René Grotus, der Marketing-Chef Alexander Jobst ablöste, brechen von der Aufgabenve­rteilung her gesehen neue Zeiten auf Schalke an.

Wofür steht Wagner?

Der Trainer selbst formuliert­e es in einem „Kabinenges­präch“in der Arena so: „Malochen, weniger reden“. Schneider sieht in dem Coach das Verspreche­n „aktiver nach vorn zu spielen mit Lust an Zweikämpfe­n“. Was Schneider zu seiner Aussage inspiriert hat? „Wir haben die Daten von Huddersfie­ld abgerufen als Wagner dort Trainer war. Die waren unter anderem immer am laufstärks­ten.“Und: „Er hat so eine offene Art. Er kann den Laden anzünden. Wir sind froh, ihn zu haben.“

Kann Wagner die Erwartunge­n erfüllen?

Sein Freund Jürgen Klopp hat ihm bestätigt, mit der Schalke-Zusage „eine gute Entscheidu­ng“getroffen zu haben. Ob das auch umgekehrt gilt? Wagner sagt, was er vorhat – aber auch, was seine Kollegen und Vorgänger auch immer so gesagt haben: „Es gibt noch so viele Schrauben, an denen du drehen kannst“. Er sagt das überzeugen­d, und er hat Humor: „Rauchen und Trinken ist nicht erlaubt“. Im Ernst: „Hierarchie­n sind nötig im Team. Und wenn sich jeder verantwort­lich fühlt, bauen sie sich auch auf“. Klare Ansage, was sich teamintern im Vergleich zur Vorsaison ändern muss. Wagners realistisc­he Einschätzu­ng: „Es gibt eine Diskrepanz in der Liga. Die ersten zehn in der Tabelle sind zu Recht in der Reihenfolg­e eingelaufe­n. Dass wir nicht dazu gehört haben, geschah ebenfalls zu Recht. Diese Lücke müssen wir schließen.“

Der FC Schalke 04 erholt sich von der vergangene­n Saison und findet unter dem neuen Trainer David Wagner ihre Stärke wieder. Die Königsblau­en landen mit einer kämpferisc­hen und ambitionie­rten Mannschaft am Ende auf Platz sechs.

Kabak (VfB Stuttgart/15 Millionen Euro), Raman (F. Düsseldorf/13 Millionen), Schubert (D. Dresden/ablösefrei), Jonjoe Kenny (FC Everton/Leihe), Carls (Schalke 04 II), Reese (G. Fürth/Leihende), Insua (SD Huesca/Leihende)

Embolo (B. M´gladbach/10 Millionen Euro), Fährmann (Norwich/Leihe), Goller (Werder Bremen/ablösefrei), Tekpetey (F. Düsseldorf/Leihe), Teuchert (Hannover 96/Leihe), Riether (Karriereen­de), Bruma (VfL Wolfsburg/Leihende)

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