Mehr König in Königsblau
Nach der letzten Saison richtet Schalke den Blick wieder nach oben
Was wird besser in dieser Saison?
Alles, schlechter geht es jedenfalls nicht. Die Führungsmannschaft verspricht ein anderes Format als in der vergangenen Zeit, da vorwiegend Manager Christian Heidel das Sagen im sportlichen Bereich hatte und krachend scheiterte. Mit Michael Reschke ist ein technischer Direktor installiert worden, der für die Kaderplanung und das Scouting zuständig ist. „Mit allen Wassern gewaschen“sei der ehemalige Stuttgarter und Bayern-Funktionär, sagte der ebenfalls neue Jochen Schneider. Der Sportdirektor ist der neue „starke Mann“am Schalker RegiePult. Mit Ex-Profi Sascha Riether, der als Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft agiert, Sascha Lense (Dresden) als Sportpsychologe, Massimo Mariotti (BVB, VfB Stuttgart), der die Integration der neuen Spieler ins Team erleichtern soll, sowie René Grotus, der Marketing-Chef Alexander Jobst ablöste, brechen von der Aufgabenverteilung her gesehen neue Zeiten auf Schalke an.
Wofür steht Wagner?
Der Trainer selbst formulierte es in einem „Kabinengespräch“in der Arena so: „Malochen, weniger reden“. Schneider sieht in dem Coach das Versprechen „aktiver nach vorn zu spielen mit Lust an Zweikämpfen“. Was Schneider zu seiner Aussage inspiriert hat? „Wir haben die Daten von Huddersfield abgerufen als Wagner dort Trainer war. Die waren unter anderem immer am laufstärksten.“Und: „Er hat so eine offene Art. Er kann den Laden anzünden. Wir sind froh, ihn zu haben.“
Kann Wagner die Erwartungen erfüllen?
Sein Freund Jürgen Klopp hat ihm bestätigt, mit der Schalke-Zusage „eine gute Entscheidung“getroffen zu haben. Ob das auch umgekehrt gilt? Wagner sagt, was er vorhat – aber auch, was seine Kollegen und Vorgänger auch immer so gesagt haben: „Es gibt noch so viele Schrauben, an denen du drehen kannst“. Er sagt das überzeugend, und er hat Humor: „Rauchen und Trinken ist nicht erlaubt“. Im Ernst: „Hierarchien sind nötig im Team. Und wenn sich jeder verantwortlich fühlt, bauen sie sich auch auf“. Klare Ansage, was sich teamintern im Vergleich zur Vorsaison ändern muss. Wagners realistische Einschätzung: „Es gibt eine Diskrepanz in der Liga. Die ersten zehn in der Tabelle sind zu Recht in der Reihenfolge eingelaufen. Dass wir nicht dazu gehört haben, geschah ebenfalls zu Recht. Diese Lücke müssen wir schließen.“
Der FC Schalke 04 erholt sich von der vergangenen Saison und findet unter dem neuen Trainer David Wagner ihre Stärke wieder. Die Königsblauen landen mit einer kämpferischen und ambitionierten Mannschaft am Ende auf Platz sechs.
Kabak (VfB Stuttgart/15 Millionen Euro), Raman (F. Düsseldorf/13 Millionen), Schubert (D. Dresden/ablösefrei), Jonjoe Kenny (FC Everton/Leihe), Carls (Schalke 04 II), Reese (G. Fürth/Leihende), Insua (SD Huesca/Leihende)
Embolo (B. M´gladbach/10 Millionen Euro), Fährmann (Norwich/Leihe), Goller (Werder Bremen/ablösefrei), Tekpetey (F. Düsseldorf/Leihe), Teuchert (Hannover 96/Leihe), Riether (Karriereende), Bruma (VfL Wolfsburg/Leihende)