Strenesse: Gewerkschaft befürchtet Einschnitte
Die Geschäftsführung des Unternehmens räumt Fehler ein und will als Premium-Marke wieder sichtbar werden
Nördlingen Nachdem die Strenesse New GmbH Anfang Juli Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hat, befürchtet die Gewerkschaft IGMetall Einschnitte im Personal, obwohl die Überstunden vieler Mitarbeiter eigentlich signalisieren würden, dass beispielsweise im Vorschnitt deutlich aufgestockt werden müsste. Wie viele Arbeitnehmer gehen müssen, ist bislang noch nicht bekannt. Strenesse selbst sagt über eine Sprecherin: „Wir werden alles dafür tun, so viele Stellen wie möglich zu behalten. Sofern das Personalkonzept angepasst werden muss, wird dies im ersten Schritt mit dem Betriebsrat besprochen werden.“Ziel sei es, „wieder erfolgreich zu werden“, teilt Strenesse weiter mit. „Die Mitarbeiter sind ein wichtiger Teil dessen.“Als im Februar ein externer Dienstleister die Lagerlogistik von Strenesse übernommen hat, wurde neun Mitarbeitern gekündigt. In Nördlingen seien noch 60 Mitarbeiter beschäftigt, weltweit seien es 200.
Geschäftsführerin Micaela Sabatier räumt Fehler in der Neuausrichtung des Unternehmens nach der Insolvenz in Eigenverwaltung der früheren Strenesse New GmbH ein. Die übernommenen Betriebsstrukturen hätten sich nur als „bedingt anpassungsfähig“erwiesen. Außerdem sei die wirtschaftliche Lage damals nicht richtig eingeschätzt worden. „Es sah so aus, als ob die erforderlichen Maßnahmen abgeschlossen waren. Wir haben jetzt unsere eigenen Zahlen und können die Lage nun klar beurteilen.“
Bezüglich der aktuellen Auftragslage teilt Strenesse mit, dass die Verkaufssaison „erwartungsgemäß“sei, „die Resonanz der Kunden gut“. Die Produktlinie und die Designsprache sei deutlich erneuert worden, die „DNA“der Marke weiterentwickelt und modernisiert. Die Neuerung in der Kollektion liefere bereits die saisonal unabhängige „Iconic“-Linie sowie die Frühjahr/ Sommer 2020-Kollektion, die ab Oktober für Endverbraucher erhältlich sein werden. Im Juli startete für das Nördlinger Unternehmen eine Kooperation mit Sky: Seit der Übertragung von Wimbledon sind die Moderatoren in Strenesse gekleidet.