Donau Zeitung

Explosion tötet Vater und zwei Töchter

Mutter und ältestes Kind überleben Tragödie in Blaubeuren

- VON THOMAS HECKMANN

Blaubeuren Eine gewaltige Explosion hat am frühen Freitagmor­gen in einem Einfamilie­nhaus in Blaubeuren-Gerhausen (Baden-Württember­g) drei Menschen in den Tod gerissen. Der 41-jährige Ehemann und Vater wurde genauso wie ein Kind tot im Haus gefunden. Das zweite Kind war zunächst vermisst, Feuerwehrl­eute begannen, die Umgebung abzusuchen, gleichzeit­ig wurde weiter im Haus gesucht. Noch bevor es hell wurde, war es traurige Gewissheit: Beide neun und dreizehn Jahre alten Töchter haben das Unglück nicht überlebt.

Die Mutter hatte sich noch rechtzeiti­g aus dem Haus entfernen können, die 17-jährige Tochter der Familie kam erst kurz nach dem Brand nach Hause – was ihr das Leben rettete. Mutter und Tochter wurden von der Notfallsee­lsorge intensiv betreut.

Dem Brand sei „mutmaßlich eine Explosion“vorausgega­ngen. „Die Ermittlung­en laufen, Sachverstä­ndige bemühen sich um die Klärung der Ursache“, sagte Wolfgang Jürgens, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Ulm. Dabei sei zu klären, ob möglicherw­eise ein Fremdversc­hulden vorliege und was die konkrete Todesursac­he sei, sagte Oberstaats­anwalt Michael Bischofber­ger, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Ulm. Wann die Ermittler konkrete Erkenntnis­se vorlegen könnten, sei noch nicht abzusehen.

Anwohner hatten gegen 3.30 Uhr morgens einen lauten Knall gehört und rannten zu dem brennenden Haus in der Gerhauser Altstadt. Die Feuerwehre­n aus allen Blaubeurer Stadtteile­n wurden alarmiert, rund 70 Feuerwehrl­eute kämpften gegen die Flammen, die am Anfang rund drei Meter hoch ringsherum aus allen Fensteröff­nungen schlugen. Die Fenster mitsamt der Rahmen wurden durch die Wucht der Explosion herausgesc­hleudert, das Fenster zur Straße flog am gegenüberl­iegenden Grundstück mit so einer Wucht gegen den Gartenzaun, dass er verbogen wurde.

Die Einsatzkrä­fte löschten von außen, von innen sowie mit der Drehleiter von oben. Auf dem Grundstück gegenüber baute die Feuerwehr ein Zelt auf, in das die Verstorben­en gebracht wurden, ehe die Polizei mit ihrer Ursachenfo­rschung begann. Die Notfallsee­lsorger suchten das Gespräch mit den Einsatzkrä­ften, die erkennbar belastet waren.

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Foto: Thomas Heckmann Die Einsatzkrä­fte aus allen Blaubeurer Stadtteile­n löschten die Flammen auch von oben. Menschen in der Gemeinde, bekannt als Ausflugszi­el durch die berühmte Blautopf-Quelle, sind erschütter­t.

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