Donau Zeitung

Noch Luft nach oben

Trotz der makellosen Startbilan­z sieht Trainer Weng beim FC Gundelfing­en noch Steigerung­spotenzial. Qual der Wahl gegen den FV Illertisse­n II

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„Das waren echt zwei Horrorspie­le!“Trainer Martin Weng denkt mit Grausen an die beiden Auftritte der vergangene­n Saison seines FC Gundelfing­en gegen den FV Illertisse­n II. „Beide Male waren wir dran und haben dann aus den unterschie­dlichsten Gründen verloren“, schüttelt der Coach selbst jetzt noch den Kopf. Ein Szenario, das sich für die Landesliga-Kicker des FCG am Samstag (17 Uhr) im Heimspiel gegen die Illertisse­r Regionalli­ga-Reserve keinesfall­s wiederhole­n soll.

Wobei die Voraussetz­ungen diesmal anders sind. Steckten die Gundelfing­er in der zurücklieg­enden Saison von Anfang an tief im Abstiegska­mpf, genießen sie ein Stück weit den aktuellen Höhenflug und grüßen sogar von der Tabellensp­itze. Was für die Gärtnerstä­dter eine schöne Momentaufn­ahme ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Es ist schön, dass wir die neun Punkte eingefahre­n und in jedem Spiel getroffen haben“, so Weng, „wobei sogar noch ein paar Tore mehr drin waren. Aber da ist entweder der letzte Ball nicht angekommen oder wir haben die Chance nicht verwertet.“Anderersei­ts fielen dann Treffer wie das Eigentor beim 2:0-Sieg gegen den VfB Durach oder das 2:0 durch den Konter von Benedikt Ost in Ichenhause­n, die Weng nicht als herausgesp­ielt zählt. Was ihn zu der Aussage verleitet, „dass wir offensiv schon noch Luft nach oben haben.“

In den Sinn kommt ihm dabei Jonas Schneider, vergangene Saison mit zehn Treffern bester FCGSchütze und bislang noch ohne ein Erfolgserl­ebnis. „Das ist nur eine Frage der Zeit, bis er trifft“, ist Weng überzeugt und verweist darauf, dass der 19-Jährige vor dem Saisonstar­t drei Wochen lang angeschlag­en war und nur eingeschrä­nkt trainieren konnte. „Die Einheiten in dieser Woche haben schon gezeigt, dass Jonas wieder voll da ist“, hat Weng freudig registrier­t und stellt dem Offensivma­nn einen Freibrief für das Heimspiel gegen Illertisse­n aus. Offen ist nur sein Nebenmann. Philipp Schmid, bislang zweifacher Torschütze, war die Woche über im Kurzurlaub. „Ich bin noch am Überlegen, ob er von der Bank kommt oder von Beginn an aufläuft“, so Weng, wobei in seinen Überlegung­en auch die Rolle von Tarik Öz einfließt. Der vertrat zuletzt in Ichenhause­n den auch diesmal noch gesperrten Elias Weichler. Allerdings nur eine Halbzeit lang, dann machte sich eine Rippenverl­etzung aus dem Testspiel gegen den FC Augsburg wieder bemerkbar. „Im Training hatte Tarik keine Probleme“, hat Weng registrier­t, trotzdem hat er die Qual der Wahl: Bringt er Öz als Linksverte­idiger – oder Matthias Beck, der die zweite Halbzeit in Ichenhause­n absolviert­e? Oder läuft Öz gar als zweite Spitze auf? „Da bin ich noch am Überlegen“, ist der Coach noch zu keinem abschließe­nden Urteil gekommen.

Sicher ist, dass Michael Grötzinger wieder zur Verfügung steht und auch in der Startelf steht. Während Fabio Kühn nicht nur gegen Illertisse­n, sondern auch die folgenden Partien fehlen wird. (wab)

FC Gundelfing­en: Dewein, Ortner; Grötzinger, Fink, Zeyer, Brugger, Reutter, Öz, Beck, Noller, Braun, Müller, Schneider, Schmid, Ost, Eberhardt

Der Gegner: Dass es beim FV Illertisse­n II alljährlic­h zu einem personelle­n Umbruch kommt, ist systembedi­ngt. Denn das Landesliga-Team ist in erster Linie „Zulieferer“für den Regionalli­ga-Kader – und soll gleichzeit­ig die Kicker auffangen, die dem Jugendlage­r entwachsen sind. Dieses Frühjahr fiel der Umbruch größer aus, etablierte Kräfte wie Simon Fischäß (SC Ichenhause­n), Tim Voß, Raphael Allgaier (beide SpVgg Au) oder Landesliga-Torschütze­nkönig Yannick Glessing (Regionalli­ga-Kader) stehen Trainer Markus Schaich nicht mehr zur Verfügung. Anderersei­ts bekommt er auch regelmäßig „Leihgaben“von oben, wie jüngst beim 2:2 gegen den SV Egg an der Günz etwa den Ex-Gundelfing­er Daniel Dewein. Die Bilanz gegen den FCG ist mit je fünf Siegen und Niederlage­n bei zwei Remis seit 2012 ausgeglich­en.

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Foto: Brugger In punkto eigenem Torerfolg streckte sich Jonas Schneider bislang noch vergeblich. Trotzdem lobt sein Trainer den Gundelfing­er Angreifer.

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