Donau Zeitung

Erde, Wasser, Luft – mit den Elementen heizen und kühlen

Ein Beitrag zur Energiewen­de mit bewährter Technik für Neubau und Bestandsge­bäude

- VON KNUTH ENSENMEIER

Klimaschut­z wird für uns alle immer wichtiger. Dabei spielen die Gebäude und insbesonde­re die Heizungen eine wichtige Rolle Energie zu sparen und so das Klima zu schützen. Das Prinzip der Wärmepumpe – Wärme aus Luft, Wasser und Boden zu nutzen, statt fossile Brennstoff­e zu verwenden – ist ein entscheide­nder Beitrag zum Klimaschut­z und bietet bei richtiger Planung und Umsetzung auch deutliche Vorteile bei Aufwand und Kosten. Und die Wärmepumpe wird immer beliebter. Bereits das zweite Mal in Folge übertrifft sie die bisher beliebtest­e Heizungsar­t, die Gasheizung.

Anfang des 19. Jahrhunder­ts wurde das Grundprinz­ip der Wärmepumpe bereits entdeckt. Damals wie heute arbeitet die Wärmepumpe nach dem gleichen Prinzip wie ein Kühlschran­k, nur umgekehrt: Wärme wird dabei der Luft, dem Grundwasse­r oder dem Boden entzogen, um damit das Heizungs- und Brauchwass­er zu erwärmen. Erdsonden nehmen beispielsw­eise die Wärme aus dem Untergrund auf und leiten diese über ein Kältemitte­l, welches bereits bei sehr niedrigen Temperatur­en verdampft, zur Pumpe weiter.

Das verdampfte Kältemitte­l wird nun mittels der Antriebsen­ergie im Kompressor stark verdichtet: Der Vorgang erinnert an die Fahrradluf­tpumpe: Durch den höheren Druck steigt auch die Temperatur. Anschließe­nd wird das Kältemitte­l wieder verflüssig­t, wodurch es die gespeicher­te Wärme – Umweltwärm­e plus Antriebsen­ergie – an das Heizsystem abgibt. Für diese Arbeit benötigt die Wärmepumpe allerdings elektrisch­e Energie, die im Idealfall mit einer Photovolta­ikanlage erzeugt wird.

Heizen und kühlen in einem System

Je geringer der Unterschie­d zwischen Wärmequell­en- und Heizungsvo­rlauftempe­ratur, umso billiger wird das Heizen mit einer Wärmepumpe. Das liegt daran, dass die Wärmepumpe weniger arbeiten muss und entspreche­nd weniger Strom benötigt. Also ist für die Effizienz einer Wärmepumpe eine Wand-, Decken- oder Fußbodenhe­izungen wegen der geringeren Vorlauftem­peratur grundsätzl­ich geeigneter als Heizkörper.

Die gute Nachricht: Moderne Systeme können nicht nur ganzjährig warmes Wasser und im Winter Heizenergi­e zur Verfügung stellen, sie können auch im heißen Sommer kühlen. Dies ist besonders einfach, wenn Häuser neu gebaut werden. Auch im Bestand kann bei einem Heizungswe­chsel der Einsatz einer Wärmepumpe sehr sinnvoll sein. Entweder als Ersatz der bisherigen Heizung oder als Ergänzung zur Erwärmung des Brauchwass­ers. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn die Wärmepumpe mit einer Photovolta­ikanlage kombiniert wird. Hier können Überschüss­e selbst verwendet werden, anstatt sie einzuspeis­en. Eine entspreche­nde Förderung mit Zuschüssen vom Staat macht diese Kombinatio­n auch wirtschaft­lich interessan­t (www.bafa.de).

Da viele Vorteile für den Einsatz von Wärmepumpe­n sprechen und die Technik langlebig und so gut wie wartungsfr­ei ist, steigt die Anzahl der Wärmepumpe­n in Deutschlan­d ständig. Im Jahr 2018 wurden etwa 84 000 Systeme verkauft, so viel wie nie zuvor. Das liegt unter anderem daran, dass in der Regel die gesetzlich­en Vorgaben hinsichtli­ch Energieein­sparung und Einsatz erneuerbar­er Energie besonders effizient, einfach und kostengüns­tig erfüllt werden können.

OInfos Handwerksb­etriebe aus der Region, die zum Thema Wärmepumpe­nsysteme beraten und diese auch einbauen, findet man in der Online-Betriebsda­tenbank der HWK Schwaben unter www.klimaschut­z-hwk-schwaben.de

 ?? Foto: 4th Life Photograph­y, stock.adobe.com ?? Wärmepumpe und Photovolta­ikanlage auf dem Dach arbeiten Hand in Hand.
Foto: 4th Life Photograph­y, stock.adobe.com Wärmepumpe und Photovolta­ikanlage auf dem Dach arbeiten Hand in Hand.

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