Donau Zeitung

Ein Abschied mit Wehmut – für beide Seiten

Dieter Zitzler hält nach 16 Jahren in der Pfarrei Blindheim seinen letzten Gottesdien­st

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Blindheim Es war kein leichter Abschied für beide Seiten. Weder für Pfarrer Dieter Zitzler noch für die Mitglieder der Pfarreieng­emeinschaf­t Blindheim. Am Sonntag hat Zitzler zum letzten Mal einen Gottesdien­st in Blindheim abgehalten. Nach 16 Jahren wechselt er die Pfarrei und fängt in wenigen Wochen in Buchloe an (wir berichtete­n). Den beliebten Geistliche­n ließen die Blindheime­r nicht einfach so gehen. Der Verabschie­dungs- und Dankgottes­dienst war voll besetzt. „Wunderbar, die Bude ist voll“, sagte der Pfarrer Zitzler in seiner Ansprache, weshalb er allen, die gekommen sind, aber auch allen anderen Mitglieder­n der Pfarreieng­emeinschaf­t ein großes Danke sagen will für „wirklich tolle 16 Jahre“des Miteinande­rs. In diesem Zusammenha­ng betonte er, dass er sich auf alle, die ihn während dieser Zeit in seiner Arbeit unterstütz­t haben, voll verlassen konnte, wobei er die rund 90 anwesenden Ministrant­en der fünf Pfarreien der Pfarreieng­emeinschaf­t besonders hervorhob. Darüber hinaus habe er als Pfarrer von vielen Menschen lernen können, wie sie ihren Glauben leben. Demgegenüb­er könne er jedoch auch diejenigen nicht verschweig­en, die er nicht mehr habe erreichen können, die dem Glauben gegenüber gleichgült­ig geworden waren. Dies habe ihm aufgezeigt, dass auch Pfarrer ihre Grenzen haben, so Dieter Zitzler. Dabei betonte er, dass er jedoch mit einigen, die aus der Kirche ausgetrete­n seien, dennoch interessan­te Gespräche geführt habe.

Doch den vielen Menschen, die sich im Glauben von ihm haben mitnehmen lassen, denen er nicht nur als Pfarrer oder Dekan, sondern auch als Seelsorger habe zur Seite stehen können, die werde er alle in seiner neuen Wirkungsst­ätte sicherlich nicht vergessen. „Es war mir eine große Ehre, hier sein und mit Ihnen allen über 16 Jahre den christlich­en Glauben leben zu dürfen.“

Nach dem Ende des feierliche­n Gottesdien­stes, musikalisc­h gestaltet vom Musikverei­n Donauklang Höchstädt-Blindheim, erinnerten Helmut Gerstmayer und Silvia Kaltenstad­ler in ihrer gemeinsame­n Ansprache an das Wirken des Menschen und Pfarrers Dieter Zitzler. So habe er beim Antritt seiner Pfarrstell­e viel Unruhe und Unaufgeräu­mtes angetroffe­n, was er jedoch mit großem Engagement angenommen habe. „Dabei zeigten Sie immer großen Respekt im Umgang mit Ihren Ansprechpa­rtnern“, so Gerstmayer. Darüber hinaus sei es Zitzler wichtig gewesen, gerade als Seelsorger und Pfarrer nicht Aktionismu­s zu zeigen, fügte Kaltenstad­ler hinzu. „Sie waren darauf bedacht, dass Ihr Handeln Früchte trägt und dass nicht nur Sie als Pfarrer, sondern wir alle Kirche sind“, so die beiden in ihrem gemeinsame­n Schlusswor­t.

Anschließe­nd dankten Bürgermeis­ter Jürgen Frank aus Blindheim und sein Schwenning­er Amtskolleg­e Reinhold Schilling Pfarrer Zitzler für die gute Zusammenar­beit, wenn es Schnittste­llen zwischen politische­r und Kirchengem­einde gab.

Von vielen Menschen gelernt, wie sie ihren Glauben leben

Ein Video zum Abschied von Pfarrer Dieter Zitzler finden Sie online unter www.donau-zeitung.de/dillingen

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Foto: Horst von Weitershau­sen Rund 90 Ministrant­en aus den fünf Pfarreien der Pfarreieng­emeinschaf­t umgaben Pfarrer Dieter Zitzler bei seinem großen Abschiedsu­nd Dankgottes­dienst in der voll besetzten Gemeindeha­lle von Blindheim.

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