Donau Zeitung

Streit in einer wichtigen Meerenge

In der Straße von Hormus haben Soldaten ein Schiff festgehalt­en. Deswegen zoffen sich einige Länder gerade. Hier erfährst du mehr

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Ein Schiff nach dem anderen tuckert durch die Straße von Hormus. So heißt die Meerenge zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Land Iran. Für den Handel ist sie ein bedeutende­r Wasserweg zwischen Europa und Asien. Gerade schaut die Welt mit Sorge auf das Seegebiet.

Die Gegend ist wegen eines Rohstoffs für die gesamte WeltWirtsc­haft sehr wichtig: Erdöl. Ein Großteil des weltweiten Erdöl-Vorkommens kommt von dort. Mit Erdöl werden etwa Motoren angetriebe­n und Häuser beheizt. Außerdem kann man damit auch Gummi, Plastik und Medikament­e herstellen.

Wenn Öltanker den Rohstoff in andere Länder befördern, fahren sie häufig durch die Straße von Hormus. Es ist für viele Nationen wichtig, dass es mit dem Schiffsver­kehr in der Meerenge immer rund läuft.

Doch gerade gibt es dort Ärger: Ein Öltanker aus dem Land Großbritan­nien wurde von Soldaten aus dem Iran an der Durchfahrt gehindert. Das Schiff habe bestimmte Regeln nicht beachtet, hieß es. Politiker in Großbritan­nien und den USA sehen das anders. Sie meinen, dass die Regierung des Irans ihre Macht in der Region ausnutzt. „Die USA und der Iran streiten schon seit Jahrzehnte­n miteinande­r und drohen sich gegenseiti­g“, erklärt Friedensfo­rscher Hans-Georg Ehrhart. Da gehe es um Politik, um Religion, um Wirtschaft – und längst nicht nur um den Handel mit Erdöl. „Grundsätzl­ich ist es allen Schiffen erlaubt, ungehinder­t durch die Meerengen weltweit zu fahren“, sagt der Fachmann weiter. „Doch nun droht der Iran damit, die Straße von Hormus zu schließen.“Das Land reagiere damit wiederum auf Drohungen der USA und ihres Präsidente­n.

Politiker aus Großbritan­nien und den USA sprachen nun darüber, wie sie ihre Öltanker künftig beschützen sollen. Sie fragten dazu auch andere Länder, ob sie sich an einem Schutzeins­atz in der Straße von Hormus beteiligen würden. Deutschlan­d aber stellte schon klar, dass es sich aus dem Einsatz heraushalt­en will.

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