Donau Zeitung

Kuka hat einen neuen Technik-Chef

Seit dem Abgang von Vorstandsc­hef Reuter arbeitete der Roboterbau­er daran, den Vorstand wieder zu komplettie­ren. Nun haben die Augsburger einen Top-Manager gefunden. In der Branche spricht man von einem Coup

- VON STEFAN STAHL UND SARAH SCHIERACK

Augsburg Der Augsburger Roboterund Anlagenbau­er Kuka verstärkt seinen Vorstand um Peter Mohnen und Andreas Pabst. Zu den beiden Finanz-Experten stößt nach Informatio­nen unserer Redaktion, die Kuka inzwischen bestätigt hat, ab 1. November als dritter Vorstand Professor Peter Hofmann. Der Aufsichtsr­at hat der Personalie am Freitagvor­mittag zugestimmt. Der TopManager der Krones AG aus Neutraubli­ng in der Oberpfalz, einem Spezialist­en für Abfüll- und Verpackung­sanlagen, wird CTO bei Kuka, also Chief Technology Officer. Das Augsburger Unternehme­n hat damit einen Technikvor­stand gefunden.

„Peter Hofmann ergänzt mit seinen übergreife­nden Technologi­ekenntniss­en den Kuka-Vorstand ideal“, betonte Andy Gu, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des Roboterbau­ers. „Wir freuen uns auf eine erfolgreic­he Zusammenar­beit.“Vorstandsc­hef Peter Mohnen lobte den Neuzugang für seine Fachkompet­enz. „Mit Peter Hofmann gewinnt Kuka einen renommiert­en Technologi­eexperten mit umfassende­r Industriee­rfahrung.“Der Roboterbau­er wolle seinen Fokus nun noch stärker auf Innovation­s- und Technologi­ethemen richten.

Hofmann, der 1964 im badenwürtt­embergisch­en Tuttlingen geboren wurde, ist bei Krones aktuell Senior Vice President Forschung, Entwicklun­g und Digitalisi­erung. Der künftige Kuka-Mann wurde darüber hinaus 2003 als HonorarPro­fessor für mechatroni­sche Systeme im Automobil an die TU Dresden berufen. Hofmann studierte Luft- und Raumfahrtt­echnik sowie Informatik an der Universitä­t Stuttgart. Danach arbeitete er bei Daimler als Entwicklun­gsingenieu­r. Seine Karriere führte ihn auch zu weiteren ersten Technikadr­essen wie Festo in Esslingen.

In der Branche heißt es, Kuka sei mit dem Engagement des Experten ein Coup gelungen. Sowohl die Arbeitgebe­rwie Arbeitnehm­erseite zeigen sich dem Vernehmen nach sehr zufrieden mit der Personalie.

Für Kuka geht damit nun eine lange Suche zu Ende. Im Dezember war Vorstandsc­hef Till Reuter quasi über Nacht abgesägt worden, Finanzchef Peter Mohnen rückte an die Konzernspi­tze auf. Seitdem wurde nach einem neuen CTO gefahndet, um den Vorstand wieder zu komplettie­ren.

Der neue Top-Manager trifft auf einen Konzern, der einige Turbulenze­n hinter sich hat: Kuka spürt die kriselnde Konjunktur, der Augsburger Roboterbau­er kämpfte zuletzt mit schwächeln­den Umsätzen. Anfang des Jahres hatte das Unternehme­n ein Sparprogra­mm aufgelegt: 350 von 4000 Stellen sollen im Laufe des Jahres in Augsburg wegfallen. Die Hälfte wurde bereits sozial verträglic­h abgebaut, wie der Betriebsra­tsvorsitze­nde unserer Redaktion in dieser Woche bestätigte. Die Mitarbeite­r seien demnach in Altersteil­zeit gegangen oder hätten freiwillig gekündigt und eine Prämie bekommen.

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Foto: Kuka Peter Hofmann wird neuer Technikvor­stand bei Kuka.

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