Verfahren gegen Jatta eröffnet
HSV-Profi muss sich zu Vorwürfen äußern
Lothar Kannenberg, Entdecker von Bakéry Jatta in Deutschland, hat Zweifel an dessen Identität bestärkt. „Wir hatten alle Zweifel, ob er nicht älter als 17 sein könnte“, sagte Kannenberg der Bild. Er wünsche sich, „dass er alles von sich aus aufklärt. Er kann nur Leistung bringen, wenn alles abgehakt ist. So eine Belastung behindert ihn.“Er betonte, Jatta habe bei seiner Ankunft einen gambischen Pass besessen. „Die Stadt Bremen hat seine Identität überprüft und ihn dann an uns vermittelt, darauf haben wir uns natürlich verlassen.“Nach einem halben Jahr in Bremen erhielt der Offensivspieler beim HSV einen Vertrag und gehört dort nunmehr zu den Leistungsträgern.
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat derweilen ein Anhörungsverfahren gegen ihn eröffnet. Ein Schreiben mit Fragen des Amtes an den Offensivspieler sei am Donnerstag verschickt worden, sagte eine Sprecherin am Freitag. Im Rahmen der Anhörung solle Hinweisen auf angebliche Falschangaben Jattas bei seiner Einreise nachgegangen werden, über die die berichtet hatte. Nach Angaben des Bezirksamtes hat Jatta jetzt zwei Wochen Zeit, um Stellung zu nehmen. Sollte sich der Verdacht auf Falschangaben bestätigen, drohen dem Fußballprofi die Rücknahme der Aufenthaltsgenehmigung und die Abschiebung in sein Heimatland. Der Verein kündigte die Unterstützung des Spielers an. „Wir stehen voll hinter Bakéry und werden ihn auch weiterhin vollumfänglich im Trainings- und Spielbetrieb einplanen, zumal er ein wertvoller Spieler und voll integrierter, geschätzter Teamkollege ist“, erklärte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Dieter Hecking nominierte ihn trotz des ganzen Wirbels für das anstehende Pokalspiel. „Wir nehmen ihn natürlich mit. Es gibt keinen Grund, ihn hierzulassen“, sagte Hecking. „Für mich zählt die Unschuldsvermutung“.