Die Rettung liegt im Naturschutz
Zum Leserbrief von Hermann Mack: „Die Bauern können einem leidtun“in unserer Ausgabe vom 3. August.
Wäre die Bedrohung der menschenverursachten Umwelt- und Klimakatastrophen nicht so dramatisch, könnte ich mir auf die Wirkung meines in Kritik geratenen Engagements als Naturschützer auf Vertreter einer fehlgeleiteten Agrarund Umweltpolitik tatsächlich etwas einbilden. Zu den geäußerten Vorwürfen fehlt betroffenen Landwirten und Behörden leider der Mut zur transparenten Stellungnahme wie zum konstruktiven Gespräch: Mangelt es doch am Bewusstsein für ethische, soziale und ökologische Verantwortung. Der frühe deutsche Erdüberlastungstag sowie die aktuellen Berichte des Weltbiodiversitätsrates und Weltklimarates sind Beweise dafür: Seit Mai 2019 leben wir auf Kosten benachteiligter Völker und zukünftiger Generationen. Der Verlust an Ökosystemen und die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind für uns Menschen existenzbedrohend.
Auch in unserer Region sind diese Auswirkungen deutlich zu erkennen: Beispiele sind der dramatische Verlust an natürlichen Lebensräumen sowie an Pflanzen- und Tierarten, die steigenden Nitratbelastungen der Gewässer auch zur Trinkwasserversorgung oder der unverhältnismäßige Flächenverbrauch für Siedlungsbau- und Infrastrukturmaßnahmen mit nicht zu unterschätzenden ökologischen und sozialen Folgen.
Nach Jahren des Vertuschens und Täuschens liegen zunehmend die Nerven blank: Denn skandalöse Verstöße gegen Natur- und Tierschutz, wie aktuell im Allgäu bekannt geworden, sind doch nur der Gipfel eines Eisbergs unvorstellbaren Ausmaßes. Kein Wunder also, wenn Vertreter des Amtes für Landwirtschaft und Forsten Wertingen und des Bayerischen Bauernverbandes in ihrer Stellungnahme „Ein buntes Blumenband durch Bayern“zur Entkräftung meiner Kritik an künstlich angelegten und fragwürdig vermarkteten Blühwiesen mit unvollständigen und nicht nachvollziehbaren Angaben taktieren müssen.
In der Erfüllung von Kontrollaufgaben versagen zuständige Behörden auf gleiche Weise wie Politiker und Landwirte in der Erkenntnis und Umsetzung ihrer ethischen und ökologischen Verantwortung. Josef Schrallhammer, Buttenwiesen