Durchhaltevermögen im Sattel
Die Dillinger Distanzreiterin Belinda Hitzler benötigte im Sommer vor 15 Jahren viel Kondition
Die Einführung der Arbeitsmarktreform Hartz IV durch die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Regierung von SPD und Grünen hat im Sommer vor 15 Jahren zu heftigen Protesten geführt. Sogar der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine hat zur Fortsetzung der Proteste aufgerufen. „Wir sind das Volk“, rief Lafontaine bei einer Montagsdemonstration in Leipzig, bei dem auf ihn ein Ei geworfen worden war. Keine Eier flogen dagegen in Athen. Als dort am 13. August die 28. Olympischen Sommerspiele eröffnet wurden, rückte die griechische Hauptstadt weltweit in den Mittelpunkt des Sports. Die erste Goldmedaille für das deutsche Team holte Yvonne Bönische im Judo-Leichtgewicht (bis 57 Kilogramm). Am Ende wurden es für Deutschland 14 Gold-, 16 Silberund 18 Bronzemedaillen. Im letzten Teamwettbewerb verlor die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer das Finale gegen Kroatien mit 24:26. In der Formel 1 machte Ferrari-Pilot Michael Schumacher seinen siebten WM-Titel perfekt. Dazu genügte im 14. von 18 Saisonrennen ein zweiter Platz beim Großen Preis von Belgien in SpaFrancorchamps.
Auf regionaler Ebene brachte Distanzreiterin Belinda Hitzler die Fachwelt ins Staunen. Nicht zu stoppen waren die Tennis-Damen aus Weisingen, die zum fünften Mal in Serie beim Sport-Friedel-Cup dominierten. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n). Heute blicken wir auf den Monat August im Jahr 2004 zurück.
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„Rechtzeitig ins Bett und erst nach dem Wettkampf feiern – die Erklärung klingt simpel. Doch mit ihrer Leistung im Reitsattel hat Distanzreiterin Belinda Hitzler im Sommer 2004 die Fachwelt ins Staunen versetzt: In einem Rahmenwettbewerb der deutschen Meisterschaften siegte die Dillingerin über die Strecke von 120 Kilometern in rund sieben Stunden. Und saß am nächsten Tag schon wieder auf dem Pferd. Dabei sprang Platz sechs in 10,5 Stunden beim Titelkampf über 160 Kilometer heraus.
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Zum fünften Mal in Folge sicherten sich die erfolgsverwöhnten Tennis-Damen des TC Weisingen in der Kreisliga A, der höchsten Klasse des Sport-FriedelCups, Platz eins und somit die Meisterschaft. Durch den erneuten Triumph durfte das Team den Wanderpokal endgültig behalten. Zum Einsatz kamen für das Aschbergteam: Marika Komposch, Marion Seibert, Marlene Hanel, Kerstin Wild, Rosa Schmidt, Gisela Wunderle, Sylvia Spring, Centa Lindner, Hella Gehringer, Sarah Baumann und Sandra Wahl. ●
Der Marathon der Männer bildete den glanzvollen Abschluss der Olympischen Sommerspiele in Athen. Vom Rennen der Frauen träumte lange Zeit Birgit Willi aus Erlingshofen. Im November 2001 hatte die zweifache Mutter selbst die antike, 41,195 Kilometer lange Strecke von Marathon bis ins Panathinaikon-Stadion von Athen bewältigt. Die Idee, am klassischen Marathon nach Athen teilzunehmen, kam der passionierten Läuferin während eines GriechenlandUrlaubs im Herbst 2001. Da in diesem Zeitraum auch das Rennen stattfand, dachte sie sich: „Das ist ein Zeichen für mich.“Als großer Griechenland-Fan war es schließlich schon immer ihr Traum, am „UrMarathon“teilzunehmen. Birgit Willi durfte starten. Für eine Teilnahme am olympischen Rennen hat es für die Erlingshoferin freilich nicht gereicht. Sie saß aber beim Rennen der Männer gespannt vor dem Fernseher und fieberte mit dem damaligen Weltrekordhalter Paul Tergar und Co. mit.
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Erst Anfang August wurde vor 15 Jahren das Sparkassencup-Finale der Fußballer ausgetragen. Auf dem Kapellenberg in Aislingen besiegte dabei die SSV Glött (Bezirksliga) den klassentieferen BSC Unterglauheim souverän mit 6:0. Sebastian Wörner, Mathias Klauser, Tobias Müller, Marco Haber, Oliver Aunkofer trafen für den Sieger. Hinzu kam ein Eigentor des Gegners. Glött gewann zum zweiten Mal die begehrte Trophäe.
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25 Jahre alt wurde die Kegelabteilung des BC Schretzheim. Aus diesem Anlass wurde ein Jubiläumsturnier für Damenmannschaften ausgetragen. Der favorisierte KC Schretzheim (2. Bundesliga) hatte am Ende erwartungsgemäß die meisten Punkte eingespielt. Dabei kegelte Bianca Schuster vom siegreichen Team auf den Bahnen eins und zwei mit 478 Holz einen neuen Rekord.
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Beim Blick auf die Fußball-Landkarte spielten vor eineinhalb Jahrzehnten insgesamt vier Mannschaften aus dem Landkreis Dillingen höherklassig auf schwäbischer Ebene. Der FC Gundelfingen gehörte der damals noch existierenden Bezirksoberliga (BOL) an und belegte Ende August 2004 Platz eins vor dem TSV Kottern und dem TSV Marktoberdorf. Trainiert wurde das Team von Werner Schoupa. Gleich drei Teams vertraten vor 15 Jahren die Landkreis-Farben in der Bezirksliga Nord: Neben der SSV Höchstädt waren dies die SSV Glött und der FC Lauingen, die sich am zweiten Spieltag im direkten Duell gegenüberstanden. Vor 300 Zuschauern trennte man sich in Glött 2:2. Für die Hausherren trafen Oliver Aunkofer und Matthias Amstadt, für Lauingen waren Christoph Krebs und Dragan Dedic erfolgreich.
● Repros (5): her
Für die FußballSchiedsrichter der Gruppe Donau brachte die neue Saison 2004/2005 erfreuliche Veränderungen. Vier Aufsteigern stand lediglich ein Absteiger gegenüber. Überragende Saisonleistungen bescherten sowohl Helmut Schaller (TSV ZusamzellHegnenbach) als auch Martin Deiner (TSV Unterringingen) den Aufstieg von der Bezirksliga in die Bezirksoberliga. Von der Kreisliga in die Bezirksliga stiegen Sabrina Hüttmann (SV Villenbach) und Gerhard Weng (SSV Peterswörth auf. Bedauerlich war hingegen der Abstieg von Thomas Scherer (Unterringingen) aus der Bezirksliga in die Kreisliga.