Donau Zeitung

Rast rast allen davon

Mit dem Erfolg im zwölften DTM-Lauf baut der Audi-Fahrer seine Führung in der Gesamtwert­ung aus. Markenkoll­ege Nico Müller scheut das Risiko oder muss sich fügen

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Brands Hatch René Rast baut seinen Vorsprung als Gesamtführ­ender im Deutschen Tourenwage­n-Masters weiter aus. Beim zwölften Lauf in Brands Hatch sicherte sich der Audi-Pilot aus Minden am Sonntag die optimale Ausbeute von 28 Punkten. „Das war heute ein perfekter Tag. Ich habe lange nicht gewonnen“, sagte der 32-Jährige nach seinem vierten Saisonsieg. Mit nunmehr 206 Zählern führt Rast vor seinem Markenkoll­egen Nico Müller. Der Schweizer belegte den zweiten Rang und liegt auch in der Gesamtwert­ung mit 169 Zählern unmittelba­r hinter Rast. Der brisante Zweikampf, der bereits bei den vergangene­n DTM-Läufen einige Dissonanze­n zwischen beiden Fahrern hervorgeru­fen hatte, setzte sich beim Rennen in der Nähe von London fort. „Wir haben ein kollegiale­s Verhältnis zueinander“, sprach Rast, der am Samstag den zweiten Platz vor Müller belegt hatte, im Beisein seines Markenkoll­egen. Die Mienen beider drückten aber die Spannung aus, die zwischen einem Ersten und einem Zweitplatz­ierten in der Gesamtwert­ung bestehen.

Beim Rennen am Sonntag, als Müller fast die gesamte Rennzeit direkt hinter Rast hinterherf­uhr, ohne richtig anzugreife­n, fehlte dem Schweizer anscheinen­d der Mut. „Wenn ich deutlich schneller gewesen wäre, hätte ich es versucht. Aber wenn das Risiko zu hoch ist, sollte man es lassen“, sagte Müller. Rast selbst hatte jedoch zum Ende hin über abgenutzte Reifen geklagt, sodass Müller wohl eine Chance gehabt hätte, seinen zweiten Saisonerfo­lg zu erkämpfen. Aber der 27-Jährige setzte die beiden legalen Hilfen DRS und Push-2-Pass nicht zum Überholen ein, die dem Fahrzeug für kurze Zeit mehr Leistung bringen, sodass der ehemalige DTMChampio­n und DTM-Experte Timo Scheider eine mögliche Teamorder für nicht unbedingt abwegig hält. Diese Vermutung wird durch Audi-Renndirekt­or Dieter Gass zumindest nicht widerlegt, der den Einsatz von Push-2-Pass unter Markenkoll­egen als „Verschwend­ung“bezeichnet. Dem Zweiten, Müller, hätte es aber den Sieg bescheren können. Dabei hatte Rast am Vortag beim Sieg von BMW-Pilot Marco Wittmann bei seiner furiosen Aufholjagd in den letzten Runden selbst vergessen, mehr Leistung abzurufen. „Ich hätte eine Runde mehr gebraucht“, so der Champion von 2017, der mit 43 Punkten an dem Wochenende den zweimalige­n Meister Wittmann, der mit 147 Zählern auf dem dritten Platz der Gesamtwert­ung liegt, wieder distanzier­te. Wittmann, der am Samstag mit dem Gewinn der Qualifikat­ion und des Rennens mit der vollen Punktzahl den Rückstand auf Rast auf 32 Zähler verkürzt hatte, muss nach seinem zehnten Platz am Sonntag nun am nächsten Rennwochen­ende am 24. und 25. August auf dem Lausitzrin­g wieder neu angreifen, um aus dem Zweikampf wieder einen Dreikampf zu machen.

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Foto: Hasan Bratic, dpa Audi-Pilot René Rast baut seine Führung in der Gesamtwert­ung aus.

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