Zimmer-Service
Dass die Weltkulturerbe-Stadt Dubrovnik im Sommer überfüllt ist, merkt man hier oben kaum. Man muss nur ein paar Stufen nach oben laufen, weg aus der Innenzone, in der sich die Touristen gegenseitig auf die Füße treten. Natürlich verirren sich auch einige andere Stadtbesucher in die engen Gassen, in denen viele Tische gedeckt sind, aber es ist kein Vergleich mit dem Massenansturm rund um Onofrio Brunnen, Sponza Palast und Kathedrale. Und der Prijeko Palast ist eine Welt für sich.
Das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, das beim Erdbeben von 1667 stark zerstört worden war, wurde behutsam zu alter Pracht restauriert – auch mit Hilfe erfahrener Steinmetze aus Brac. Die Besitzer, Galeristen aus Holland, haben den Palast in ein Luxushotel mit neun sehr speziellen Suiten umgewandelt.
Kunst umgibt die Besucher überall – in den
Gängen, auf den Treppenabsätzen, im
Restaurant und natürlich auch in den
Zimmern.
Jedes widmet sich einem zeitgenössischen
Künstler, dessen Werke auch zu sehen sind. Aber keine Angst, hier ist nichts überladen, die Innenarchitekten haben auf eine perfekte Harmonie zwischen Kunst und Komfort geachtet. Jeder Raum ist anders und jeder auf seine Art charmant. Hier lässt sich das Getümmel Dubrovniks ganz schnell vergessen. Und dann kann man ja auch im schönen Restaurant unter dem riesigen Lüster edel speisen – mit Blick auf Kunst und aus gotischen Fenstern über die Dächer der Stadt. „Stara Loza“heißt das feine Restaurant, das dem Michelin immerhin eine Erwähnung wert war. Benannt wurde es nach der 300 Jahre alten Weinrebe, die sich an der Hausmauer emporrankt. Wer noch höher hinaus will, der kann sich auch einen Platz auf der Dachterrasse reservieren und unter dem Sternenhimmel dinieren. Am besten nachdem man noch einen Bummel durch AltDubrovnik gemacht hat. Denn am Abend ist der große Ansturm vorbei. Die Stadt atmet auf, und statt des Geschreis der verschiedenen Guides hört man wieder die Vögel zwitschern. Ein Privileg.
Lilo Solcher