Wasserschutz: SPD spricht von Mogelpackung
B 16 treibt Höchstädter Ortsverein um
Höchstädt Mit großer Sorge betrachtet der Höchstädter SPDOrtsverein die Entwicklung in dem „verzwickten Verfahren der B 16-Neu im Norden und der Wasserversorgung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Stadträte Jan Waschke, Manfred Maneth und Wolfgang Konle stimmten mit voller Überzeugung im Januar für einen vollständigen Anschluss der Wasserversorgung an die Rieswassergruppe (BRW). Die Gründe, ein kalkreduziertes Wasser, bessere Wasserqualität, Entwicklungsmöglichkeit durch Gewerbe im Norden, Einsparung eines Wassermeisters und eines Technikers, die professionelle Infrastruktur der BRW, würden noch heute gelten. Doch das Umweltministerium werde definitiv nicht auf das Wasserschutzgebiet verzichten und zwinge jetzt auch noch indirekt die Stadt Höchstädt, mit der Wasserversorgung selbstständig zu bleiben.
„Ein hydrologisches Gutachten soll jetzt klären, wie viel Wasser und welche Brunnen wir zur Selbstversorgung brauchen und wie viel Wasser wir von der BRW zusätzlich beziehen. Sollte der Stadtratsbeschluss vom Januar hinfällig werden, plädiert der Ortsverein für die volle Kostenübernahme des Wasserwerkes durch den Staat“, heißt es wortwörtlich in der Mitteilung des Vereins.
Außerdem werde die Fraktion einen Antrag in den Stadtrat einbringen, dass auf dem neuen Wasserschutzgebiet nur noch BioLandwirtschaft möglich sei. Vorsitzender Wolfgang Konle sieht in dem Begriff „Wasserschutzgebiet“eine Mogelpackung, und Fraktionssprecher Waschke ergänzt: „Wir wollen konsequenten Wasserschutz. Was ist ein Wasserschutzgebiet wert, wenn trotzdem Dünge- oder Pflanzenbehandlungsmittel, allerdings eingeschränkt, eingesetzt werden darf?“Waschke weist auf die Wasserversorgung München hin.
Seit 1992 fördern die Stadtwerke im Rahmen der Initiative Ökobauern den ökologischen Landbau im Einzugsgebiet der Wassergewinnung. Der Ortsverein hält diese Maßnahme für mehr als sinnvoll, sie sollte Vorbildcharakter für Höchstädt haben. Passend dazu, dem Klimawandel entgegenzuwirken, kündigte Katja Zucker im Herbst eine Baumpflanzaktion an.