Waren Römer in der Römerstraße?
In der Gemeinde Holzheim wird aktuell gegraben. Dabei handelt es sich nicht um Sanierungsmaßnahmen
Holzheim Es tut sich etwas in der Gemeinde Holzheim. An der Ortsdurchfahrt nach Weisingen ziehen seit einigen Tagen große Erdhügel entlang der Straße die Aufmerksamkeit von so manchem Autofahrer und Bewohner auf sich. Handelt es sich dabei etwa um den Startschuss für die lange geplante Sanierung der Verbindungsstraße und einen neuen Rad- und Fußgängerweg?
Nach vielen Jahren der Planung und Diskussion hätte diese heuer begonnen werden sollen. Da sich auf die Ausschreibung der Gemeinde im vergangenen Jahr allerdings nur ein Unternehmen gemeldet hatte, das weit über dem veranschlagten Budget lag, kann die Maßnahme nicht wie geplant bereits diesen Sommer ausgeführt werden, berichtet Holzheims Bürgermeister Erhard Friegel. Trotzdem wird aktuell in der Aschberggemeinde gegraben. Die Zeit bis zur erneuten Ausschreibung im Herbst soll nämlich sinnvoll genutzt werden, erklärt Andreas Reiser vom Straßenbauamt Krumbach. Da es sich bei der Gemeinde Holzheim um einen von Römern geprägten Ort handle, müssten dort vor Baumaßnahmen standardmäßig archäologische Untersuchungen durchgeführt werden. Das gelte auch entlang der Römerstraße, da man dort noch alte Bestandteile und Funde im Erdgrund vermute. „Noch zwei Wochen wird die Aktion vermutlich andauern“, teilte Reiser auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Sollten alte römische Bestandteile im Erdgrund gefunden werden, so müssten diese freigelegt werden, erklärt er. Dass dieser Fall mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, weiß auch Bürgermeister Friegel. Er sagt: „Sie werden bestimmt etwas bei ihren Ausgrabungen finden.“Bei einem tatsächlichen Fund müsste dieser zuerst ausreichend für die Zeitgeschichte dokumentiert werden, bevor er dann wieder zugeschüttet werden dürfte und mit den Straßenbauarbeiten begonnen werden kann, weiß Reiser. Ob bereits etwas gefunden wurde, möchte er zum aktuellen Zeitpunkt nicht mitteilen. Er sagt: „Es kam schon öfter vor, dass Hobby-Archäologen sich ans Werk gemacht haben, wenn so etwas vor Abschluss der Arbeiten publik gemacht wurde.“Dass die Arbeiten in der Aschberggemeinde ganz bewusst schon vor dem eigentlichen Baubeginn angefangen wurden, hält Reiser für einen cleveren Schachzug. „Jetzt haben wir den Vorteil, dass wir genug Zeit haben und die Bau- und Sanierungsmaßnahmen im neuen Jahr definitiv nicht gestört werden“, bekräftigt er.