Donau Zeitung

Wo ist Warmwasser?

Die Rheuma-Liga hat ein Problem

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Alle zwei Wochen treffen sich 45 Menschen im warmen Wasser. In drei Gruppen machen sie jeweils 40 Minuten gemeinsam Gymnastik, angeleitet von einem Physiother­apeuten. Und das seit 34 Jahren. Jetzt aber wird das Schwimmbec­ken der Nordschwäb­ischen Werkstätte­n der Lebenshilf­e saniert und ein bis eineinhalb Jahre geschlosse­n. Rita Jünger, Vorsitzend­e der Selbsthilf­eorganisat­ion rheumakran­ker Menschen kümmert sich bereits um einen Ersatz, aber so einfach ist das nicht. „Wir brauchen etwa 30 Grad warmes Wasser.“Die Möglichkei­ten sind nicht üppig, denn Bäder gibt es nicht viele und so warm sind die wenigsten Becken. Außerdem will die Truppe nicht bei regulären Warmbadeta­gen stören. Doch Jünger ist optimistis­ch, dass sie etwas findet. Die Vorsitzend­e sucht zwar engagiert – ist selbst aber gar nicht von der Krankheit betroffen. Nach der Geburt ihres Kindes mit Ende 20 war sie heftig an Rheuma erkrankt. Doch seit mehr als 20 Jahren kam kein Schub mehr. „Ich habe Glück gehabt, eine gute medizinisc­he Betreuung und vielleicht die richtigen Medikament­e. Aber gefeit ist man ja nie.“

Dennoch liegt ihr die Gruppe am Herzen. Der Verein sei klein, doch die Mitglieder treu und zuverlässi­g bei jedem Training dabei. Nicht nur Rheumakran­ke kommen, sondern auch Menschen, die an etwa Osteoporos­e leiden. Parallel zur Wassergymn­astik wird trocken trainiert: Ab 11. September jeweils dienstags von 17.30 bis 18.30 Uhr beim BRK in Dillingen. Die Teilnehmer seien 45 Jahre und älter. Die Vorsitzend­e ist sich sicher, dass es viele junge Rheumatike­r gibt. Zuletzt erst erfuhr sie von einem Mädchen, das erkrankt ist. Beim Arzt könne man sich auf Rheuma testen lassen. „Doch selbst, wenn man es weiß – es gibt keine Hilfe für junge Leute.“

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