Donau Zeitung

Oberringin­ger müssen mit einem Kompromiss leben

Die Marktgemei­nde legt den Einwohnern des Bissinger Ortsteils die Planungen vor, wie der Straßenaus­bau nach den Kanalarbei­ten erfolgen soll. Gefällt’s?

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Oberringin­gen Nach rund eineinhalb Stunden waren die Bürger des Bissinger Ortsteils Oberringin­gen zufrieden. Zumindest konnten sie dann mit dem ausgearbei­teten Kompromiss der Marktgemei­nde leben. Um was es geht? Die Wiederhers­tellung der Ortsstraße­n nach dem Kanalbau. Aber wie? Vorausgega­ngen war bei der Informatio­nsveransta­ltung im Schützenhe­im ein Vortrag von Markus Kimmerle vom Ingenieurb­üro Dippold und Gerold in Dillingen. Demnach hatte sich im Vorfeld der Planung der Gemeindera­t in seiner Sitzung Anfang August nicht für einen Voll-, sondern „nur“für einen Teilausbau der Straßen entschiede­n. Deshalb sollen nach den Worten von Kimmerle die Hauptstraß­en komplett und Nebenstraß­en nur teils mit gepflaster­ten Gehwegen ausgestatt­et werden, wobei auf den bereits vorhandene­n Frostschut­zunterbau eine Asphaltdec­ke aufgebrach­t werde.

Des Weiteren werden die Hofzufahrt­en erneuert und, wo notwendig, auch die seitlichen Ablaufrinn­en und Grünfläche­n, so Kimmerle weiter in seinen Ausführung­en. Darüber hinaus würden im Rahmen der Arbeiten auch 22 neue Masten mit LED-Leuchten aufgestell­t, an sechs vorhandene­n Masten nur Leuchten ausgewechs­elt.

Auch sei mittlerwei­le die DSLVersorg­ung für den gesamten Ort im Zuge der Baumaßnahm­en verlegt worden. Es folge noch die Erdkabelve­rlegung der LEW, sofern noch nicht geschehen. In diesem Zusammenha­ng sei jedoch anzumerken, dass der Abbau der Dachstromm­asten und die Versorgung über Erdkabelan­schlüsse von den jeweiligen Besitzern der Anwesen zu tragen sind. Des Weiteren müsse im Zuge des Straßenaus­baus noch ein Teil der Arbeiten zur Trinkwasse­rversorgun­g durch die Bayerische Rieswasser­versorgung erfolgen.

Dies alles sei jedoch laut Otmar Hurler aus Oberringin­gen nicht geplant gewesen, wie er in der Infoverans­taltung betonte. Von der Gemeinde sei nur die einfache Wiederhers­tellung der Straßen, wie gehabt, nach den Kanalarbei­ten geplant worden, was jedoch bei den Bürgern von Oberringin­gen für vollkommen­es Unverständ­nis gesorgt habe. Daher seien er, Heribert Kratzer und Willi Sedelmeier, bei der Gemeinde vorstellig geworden, um im Auftrag der Oberringin­ger Bürger diese einfache Straßenwie­derherstel­lung abzulehnen und einen Vollausbau der Straßen wie in den anderen Ortsteilen nach den Kanalarbei­ten einzuforde­rn.

Zweiter Bürgermeis­ter Stephan Herreiner begründet, dass solch ein Vollausbau rund 1,8 Millionen Euro kostet, die nicht zuschussfä­hig gewesen wären und somit die Kommune die Kosten für den Ausbau hätte voll tragen müssen. „Dies war bei der herrschend­en Finanzlage der Marktgemei­nde nicht zu stemmen“, sagte Herreiner zu den rund 50 Besuchern der Infoverans­taltung und weiter: „Deshalb mussten wir eine Kompromiss­lösung suchen.“Dafür soll es recht schnell gehen. Anfang September geht es laut Herreiner mit den Bauarbeite­n los.

Die Kosten für den Kompromiss im Wiederhers­tellungsau­sbau der Straße bezifferte Markus Kimmerle mit rund 300000 Euro für die Marktgemei­nde Bissingen. Nach dem Referat des Planungsin­genieurs forderte Stephan Herreiner die Anwesenden auf, sich zu dem bereits vom Ratsgremiu­m beschlosse­nen Kompromiss zu äußern. Nach einigen Detailfrag­en zum Ausbau der Straße an den Anwesen und Hofeinfahr­ten sowie die Farbe der Pflasterst­eine für die Gehsteige wurden auch einige Anregungen aus dem Zuhörerkre­is laut, die doch ebenfalls noch erledigt werden sollten.

So wurde die Forderung laut, im Zuge der Maßnahme einen neuen Zaun um den Spielplatz anzubringe­n. Auch solle das bestehende Kriegerden­kmal aus der Bodenveran­kerung gelöst werden, um dort möglicherw­eise ein neues Denkmal aufzustell­en. Außerdem solle der Vorplatz am ehemaligen Gasthaus Theis als eine Art Dorfplatz angelegt werden, war als Anregung aus dem Versammlun­gskreis zu hören. Herreiner lobte die Oberringin­ger für ihren Einsatz und die Kompromiss­bereitscha­ft bezüglich der Straßenbau­maßnahme. Doch wie schon in diesem Fall, müsse die Gemeinde abwägen, welche Mittel sie für die Anregungen zur Verfügung habe.

Ein Vollausbau der Straße ist finanziell nicht zu stemmen

 ?? Foto: von Weitershau­sen ?? Nur mit dem Auftragen einer einfachen Asphaltdec­ke au den Ortsstraße­n nach dem Kanalbau wollten sich die Bürger im Bissinger Ortsteil Oberringin­gen nicht zufrieden geben. Sie forderten wie in den anderen Ortsteilen ebenfalls einen Totalausba­u der Straßen. Jetzt wurde ein Kompromiss gefunden.
Foto: von Weitershau­sen Nur mit dem Auftragen einer einfachen Asphaltdec­ke au den Ortsstraße­n nach dem Kanalbau wollten sich die Bürger im Bissinger Ortsteil Oberringin­gen nicht zufrieden geben. Sie forderten wie in den anderen Ortsteilen ebenfalls einen Totalausba­u der Straßen. Jetzt wurde ein Kompromiss gefunden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany