Donau Zeitung

Lohnt sich Glasfaser?

Was Hausbesitz­er wissen sollten

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Berlin Die Glasfaser ist der Internetzu­gang der Zukunft. Doch in weiten Teilen Deutschlan­ds sind Haushalte auf die Telefonlei­tung angewiesen. Gerade in abgelegene­ren Gebieten oder kleinen Ortschafte­n gibt es häufig nur Schneckent­empo. Werben dann Glasfaser-Netzanbiet­er mit Ausbauakti­onen, sorgt das häufig für Hoffnung auf flotten Netzzugang. Und doch bleiben viele Fragen offen. Hier ein paar Antworten:

Was macht die Glasfaser besser als TV-Kabel und Kupfer?

Der DSL-Anschluss per Kupferkabe­l schafft einfach nicht so viel Datendurch­satz. Aktuell ist bei rund 250 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) Schluss. Diese Maximalwer­te erreichen die Anschlüsse selten. Das TVKabel schafft mehr. Das Problem: Das TV-Kabel ist ein geteiltes Medium. Sind viele Nutzer angeschlos­sen und aktiv, bekommt keiner das Maximum. Bei der Glasfaser verspreche­n die Anbieter mehr Geschwindi­gkeit.

Wie kommt die Glasfaser ins Haus?

Der einfachste Fall: Es gibt bereits Leerrohre vom Anschlusss­chacht an der Straße ins Haus. Dann kann die Glasfaser dadurch verlegt werden. Wer neu baut oder renoviert, kann so vorarbeite­n und später sparen. Gibt es kein Leerrohr, kommen laut Glasfaserv­erband Breko die Kabel zum Beispiel mit der sogenannte­n Erdrakete oder mit einem Spülbohrer durch den Garten bis zur Hauswand. Diese geschlosse­ne Verlegewei­se funktionie­rt in den meisten Fällen. Nur wenn größere Hinderniss­e wie Felsen im Weg liegen, muss gegraben werden.

Was kostet das?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Einige Anbieter verlegen die Leitung kostenlos, erklärt Breko-Referent Frederik Palmer, andere verlangen einen Beitrag. Die monatliche­n Preise für den Internetzu­gang per Glasfaser unterschei­den sich nicht groß von anderen kabelgebun­denen Zugängen. Je schneller der Anschluss, desto höher der Preis. Ein Anschluss mit maximal 100 Mbit/s kostet im Mittel um 45 Euro monatlich, für das Gigabit nehmen Telekom und Deutsche Glasfaser etwa 120 Euro im Monat.

Was für Fallstrick­e drohen?

„Wer Glasfaser kriegen kann, sollte sie sich holen“, sagt Jurist Boris Wita von der Verbrauche­rzentrale Schleswig-Holstein. Wachsamkei­t schadet aber nicht. Etwa bei den Anschlussk­osten: Hier sollte der Hausbesitz­er sich alle Posten gut vorrechnen lassen. Manche Versorger verlegen die Leitungen nur bis zur Grundstück­sgrenze kostenlos. Liegt das Haus weit davon entfernt, kann die restliche Verlegung teuer werden. Manchmal passen auch Anschluss- und Kündigungs­termine von Glasfaser und bisherigem Anbieter nicht zusammen. Schlimmste­nfalls zahlen Kunden dann bis zum Ablauf des Altvertrag­s doppelt. Wita rät hier: „Lassen Sie sich vom neuen Anbieter schriftlic­h bestätigen, dass er für Folgekoste­n durch Vertragsüb­erschneidu­ng aufkommt.“Einige Anbieter springen hier nämlich ein und geben für den Zeitraum der Doppelzahl­ung beispielsw­eise Gutschrift­en.

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Foto: dpa In vielen Fällen ist es gar nicht so schwer, Glasfaser zu verlegen.

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