Donau Zeitung

Flüchtling kehrt ins Allgäu zurück

Afghane hat nun Arbeitsvis­um

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Kaufbeuren Obwohl Marof K. in Kaufbeuren voll integriert war, einen unbefriste­ten Arbeitsver­trag hatte und gut deutsch sprach, wurde er im Sommer 2018 völlig überrasche­nd nach Afghanista­n abgeschobe­n. Unsere Zeitung berichtete. Der abgelehnte Asylbewerb­er galt als Beispiel für eine verfehlte Politik in Zeiten des Fachkräfte­mangels. Sein damaliger Arbeitgebe­r, die Burkhard-Gruppe, protestier­te lautstark. Der Fall machte bundesweit Schlagzeil­en.

Marofs Freunde gaben nicht auf und gründeten einen Unterstütz­erkreis. Sie bangten ein ganzes Jahr mit ihm, halfen ihm finanziell und dabei, bürokratis­che Hürden zu überwinden. Nun kehrte Marof K. mit einem Arbeitsvis­um im Gepäck zurück nach Kaufbeuren. Er will im September eine Lehre zum Maler und Lackierer bei einer Firma im Kaufbeurer Umland beginnen.

Trotz vieler hoher Hürden gelang es ihm, mehrfach von Afghanista­n aus zur deutschen Botschaft in Pakistans Hauptstadt Islamabad zu reisen, um das Arbeitsvis­um zu erhalten. Für seine Frau und seine drei Kinder fand der 33-Jährige eine neue Bleibe. Sein größter Wunsch ist es nach Angaben von Waltraud Schürmann vom Unterstütz­erkreis, seine Familie, zu der auch seine Mutter und ein elternlose­r Neffe gehören, ins sichere Deutschlan­d nachzuhole­n. Doch erst einmal überwiegt die Freude darüber, dass er nach einem Jahr wohlbehalt­en im Allgäu angekommen ist. In Afghanista­n traute er sich aus Angst vor Überfällen der Taliban kaum mehr aus dem Haus.

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