Zimmer-Service
Er ist ein Blickfang im Örtchen Spielberg, der Gasthof Gentner. Das war er wohl schon seit dem 17. Jahrhundert, als es hier noch eine Brauerei mit Landwirtschaft gab. Inzwischen führen zwei Schwestern den Traditions-Gasthof in der fünften Generation. Wo einst das Sudhaus war, ist heute ein Festsaal für Hochzeiten und andere Feiern. Auch den Gasthof selbst haben die Schwestern behutsam umgestaltet – schlicht fränkisch und ganz ohne Bayernbarock. So wie die Landschaft, die nicht aufregend, aber schön ist. Die Schwestern haben die alten Möbel erhalten, die sie „als Heimat erfahren haben“, wie Walburga Gentner erzählt. Sie wollen Tradition vermitteln, „ohne altbacken zu sein“. Und das ist der Weiberwirtschaft auch gelungen. Die sieben Zimmer, die man über die knarzende Treppe erreicht, haben nicht nur originelle Namen wie Herz’lzimmer oderMehlkammer, sie sind auch originell. Hier ist nichts anbiedernd, aber man spürt die
Liebe zum Detail: der Wiesenblumenstrauß vor dem Restaurant, die gehäkelte Tischdecke, die bemalte Bauerntruhe. Traditionell ist auch die Küche von Küchenchef Oliver Marschall, der im Hotel Bareiss im Schwarzwald seine Lehrjahre absolviert hat. Die Speisekarte ist klein, dafür sind die Gerichte frisch zubereitet, garantiert ohne Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker, und die meisten Zutaten stammen aus der Region. In der historischen Gaststube mit der Holzvertäfelung steht noch das alte Klavier. Jetzt im Sommer sitzen die Gäste auch gerne draußen unter den Sonnenschirmen neben den Blumen. Das Frühstück gibt’s in der blauen Stube. Und für Ausflüge in die Umgebung geben die GentnerSchwestern gerne Tipps.
Lilo Solcher