Donau Zeitung

Wie hoch werden die Ausgleichs­zahlungen?

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Zum Artikel St. Martin ist ein „historisch bedingter Einzelfall“vom 9. August und seinem eigenen zeitgleich erschienen­en Leserbrief.

Die Wahrheit steht meist im letzten Satz: Der Diözesanfi­nanzdirekt­or (es fehlen mir hier bisher Klarnamen) löst die – durchaus sicherlich unbestritt­ene – Baulast aus 1531 in Lauingen eben „grundsätzl­ich“nicht ab?! Solidaritä­tsbekundun­gen zum Leserbrief vom 9. August geben Anlass, die an Stadtfinan­zen interessie­rten Lauinger (20 Mio. Euro Schulden; gelingt 2019 der „Schuldensc­hnitt“?) über den staatskirc­henrechtli­chen Hintergrun­d weiter aufzukläre­n. Vorsäkular­er Vertragspa­rtner der Stadt Lauingen im Jahr 1531 war die Benediktin­erabtei Kloster Ettal (Strafurtei­le wegen sex. Missbrauch­s 2016 rechtskräf­tig abgeschlos­sen). Es empfiehlt sich zunächst einmal in Wikipedia die Artikel zu lesen: 1. „Säkularisa­tion“(nicht „Säkularisi­erung“!) , 2. „Säkularisa­tion in Bayern“, 3. „Stadtpfarr­kirche St. Martin“, 4. „Kloster Ettal“und 5. „Bistum Augsburg“(Bilanzsumm­e 2018: 745 Millionen Euro; Bischöflic­her Stuhl: 628 Millionen Euro). Durch die Säkularisa­tion in Bayern fielen viele kirchliche Besitztüme­r via Enteignung an weltliche Landherren (Kurfürst von Bayern). Beim Martinsmün­ster geht es jetzt um eine Umkehr der „Pflicht“und „Kür“der Zahlungen zwischen kathol. Kirchensti­ftung Lauingen einerseits und politische­r Stadt Lauingen anderersei­ts. Bisher zahlen ALLE Lauinger Einwohner – nicht nur Katholiken- über ihren „Großzehent“(Steuerschu­ld in Geld) immer kräftig mit – zwangsweis­e –; da brächte auch ein Kirchenaus­tritt nur teilweise Zahlungser­leichterun­g.

Wie hoch werden die hintergrün­digen finanziell­en Forderunge­n des kathol. Bistums Augsburg an die Stadt Lauingen zur Ablösung der Baulast sein (quasi „Reparation­szahlungen“)? Nachdem die Stadt Lauingen in den vergangene­n 498 Jahren ihren Baulastver­pflichtung­en immer widerstand­slos nachgekomm­en ist, kann dieser Betrag meines Erachtens nur „ein Euro“lauten!

Andreas Käßmeyer, Lauingen

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