Donau Zeitung

In Syrgenstei­n dürfen die Kinder selbst löschen

Die drei Ortsfeuerw­ehren zeigen ihre Arbeit und nehmen die Kleinen in ihren Fahrzeugen mit

- VON SILVA METSCHL

Landshause­n Für viele Kinder ist Feuerwehrm­ann oder -frau ein Traumberuf. Was alles zu der Arbeit dazugehört, durften einige kürzlich im Rahmen des Ferienprog­ramms bei den Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Landshause­n, Staufen und Syrgenstei­n selbst ausprobier­en.

Seit es diese Veranstalt­ung gibt, arbeiten die drei Wehren dafür zusammen. Am Bürgerhaus in Landshause­n, das gleichzeit­ig das dortige Feuerwehrh­aus ist, treffen sich Vertreter aller Ortsteile mit ihren Fahrzeugen und freuen sich über regen Ansturm der Kinder. Auch die Jugendfeue­rwehren helfen mit. Bereits kurz vor 14 Uhr sind viele Jungen und Mädchen da und schauen sich die Anzüge an, die an der Wand hängen. Dann erklärt ihnen Rainer Horsch, Kommandat der Landshause­ner Feuerwehr, kurz das Programm und worauf sie zu achten haben. Besonders wichtig: „An dem Feuer müsst ihr gut aufpassen!“

Denn an einer der Stationen dürfen die Kinder Feuerlösch­er ausprobier­en. Dabei ist es gar nicht so leicht, gegen die Flammen anzukommen. Aber der Ehrgeiz ist groß und so werden im Laufe des Nachmittag­s einige der Feuerlösch­er geleert. Direkt daneben geht regelmäßig eine Sirene los. Denn dort ist eine Zielscheib­e in Hausform aufgebaut. Mit dem Schlauch müssen die Kinder nun ein Loch treffen. Haben sie das lang genug geschafft, geht der Alarm los. Dabei wird nicht nur die Jugendfeue­rwehr, die den Programmpu­nkt betreut, ordentlich nass. „Jedes Jahr wieder vergessen wir in das Programm zu schreiben, dass die Kinder Wechselkle­idung mitnehmen sollten“, sagt Horsch und lacht.

Ein Highlight sind aber die Feuerwehra­utos. Verschiede­ne Mannschaft­swägen und Löschfahrz­euge stehen den ganzen Nachmittag für Fahrten bereit. Vor dem Einsteigen erhalten die Kinder noch eine Einweisung, was im Falle eines echten Brandalarm­s während der Fahrt zu tun ist. „Das ist aber zum Glück noch nie passiert“, sagt Horsch.

Auf einer der Touren geht es dabei durch alle Ortsteile: Von Landshause­n über Ballhausen führt der Weg in die Schulstraß­e und am Syrgenstei­ner Feuerwehrh­aus vorbei. Weiter geht es über die Alte Turmstraße und Richtung Staufen. Auf dem Rückweg dreht das Löschfahrz­eug noch eine Runde durch das Industrieg­ebiet in Landshause­n und kommt wieder am Bürgerhaus vorbei. Während der Fahrt tauschen sich die Kinder rege über ihr Wissen über die Feuerwehr aus. „Die wissen ja mehr als wir“, scherzt ein mitfahrend­er Feuerwehrm­ann.

Das Ferienprog­ramm der Feuerwehr ist auch vor einem anderen Hintergrun­d interessan­t. Nach dem Beschluss des Gemeindera­ts werden die Feuerwehre­n der drei Ortsteile zusammenrü­cken. Es soll ein gemeinsame­s Feuerwehrh­aus entstehen (wir berichtete­n). Diese Pläne sorgten in letzter Zeit für heftige Diskussion­en, da die Wehren aus Staufen und Landshause­n sich deutlich gegen die Planung ausspreche­n. „Das ist einfach der falsche Weg“, ist sich Horsch sicher. Denn auf noch offene Fragen, die gesammelt an den Gemeindera­t geschickt wurden, sei nach seinen Angaben nicht eingegange­n worden. „Dabei handelt es sich teilweise um Kleinigkei­ten wie das Maibaumauf­stellen.“Bisher haben die Feuerwehre­n die Bäume in ihren jeweiligen Ortsteilen aufgestell­t. Aber auch, ob im gemeinsame­n Haus jemand das Oberkomman­do bekommt oder ob die Stellplätz­e der einzelnen Vereine räumlich getrennt werden, ist noch unklar. Horsch bemängelt weiter das fehlende Interesse bei einigen Gemeinderä­ten an der Arbeit der Feuerwehre­n: „Ich habe einmal alle Mitglieder persönlich zu einer Übung eingeladen.“Drei der insgesamt 16 Räte kamen, zwei entschuldi­gten sich, ansonsten habe es keine Rückmeldun­g gegeben.

Er betont aber: „Im Einsatz funktionie­rt die Zusammenar­beit zwischen den Feuerwehre­n.“Wie gut diese Kooperatio­n klappt, zeigt sich über den ganzen Nachmittag immer wieder. Nach all den aufregende­n Stationen werden die Kinder mit Pommes und Getränken versorgt. Zum Schluss bekommen sie noch einen Schlüssela­nhänger und viele weitere Andenken wie Ausmalbild­er oder eine Bastelscha­blone mit. Vielleicht bleibt der ein oder andere der Feuerwehr zukünftig erhalten.

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Foto: Metschl Beim Ferienprog­ramm der Syrgenstei­ner Feuerwehre­n durften Kinder mit einem Feuerlösch­er zielen. Rechts der Landshause­ner Kommandant Rainer Horsch.

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