In Syrgenstein dürfen die Kinder selbst löschen
Die drei Ortsfeuerwehren zeigen ihre Arbeit und nehmen die Kleinen in ihren Fahrzeugen mit
Landshausen Für viele Kinder ist Feuerwehrmann oder -frau ein Traumberuf. Was alles zu der Arbeit dazugehört, durften einige kürzlich im Rahmen des Ferienprogramms bei den Freiwilligen Feuerwehren aus Landshausen, Staufen und Syrgenstein selbst ausprobieren.
Seit es diese Veranstaltung gibt, arbeiten die drei Wehren dafür zusammen. Am Bürgerhaus in Landshausen, das gleichzeitig das dortige Feuerwehrhaus ist, treffen sich Vertreter aller Ortsteile mit ihren Fahrzeugen und freuen sich über regen Ansturm der Kinder. Auch die Jugendfeuerwehren helfen mit. Bereits kurz vor 14 Uhr sind viele Jungen und Mädchen da und schauen sich die Anzüge an, die an der Wand hängen. Dann erklärt ihnen Rainer Horsch, Kommandat der Landshausener Feuerwehr, kurz das Programm und worauf sie zu achten haben. Besonders wichtig: „An dem Feuer müsst ihr gut aufpassen!“
Denn an einer der Stationen dürfen die Kinder Feuerlöscher ausprobieren. Dabei ist es gar nicht so leicht, gegen die Flammen anzukommen. Aber der Ehrgeiz ist groß und so werden im Laufe des Nachmittags einige der Feuerlöscher geleert. Direkt daneben geht regelmäßig eine Sirene los. Denn dort ist eine Zielscheibe in Hausform aufgebaut. Mit dem Schlauch müssen die Kinder nun ein Loch treffen. Haben sie das lang genug geschafft, geht der Alarm los. Dabei wird nicht nur die Jugendfeuerwehr, die den Programmpunkt betreut, ordentlich nass. „Jedes Jahr wieder vergessen wir in das Programm zu schreiben, dass die Kinder Wechselkleidung mitnehmen sollten“, sagt Horsch und lacht.
Ein Highlight sind aber die Feuerwehrautos. Verschiedene Mannschaftswägen und Löschfahrzeuge stehen den ganzen Nachmittag für Fahrten bereit. Vor dem Einsteigen erhalten die Kinder noch eine Einweisung, was im Falle eines echten Brandalarms während der Fahrt zu tun ist. „Das ist aber zum Glück noch nie passiert“, sagt Horsch.
Auf einer der Touren geht es dabei durch alle Ortsteile: Von Landshausen über Ballhausen führt der Weg in die Schulstraße und am Syrgensteiner Feuerwehrhaus vorbei. Weiter geht es über die Alte Turmstraße und Richtung Staufen. Auf dem Rückweg dreht das Löschfahrzeug noch eine Runde durch das Industriegebiet in Landshausen und kommt wieder am Bürgerhaus vorbei. Während der Fahrt tauschen sich die Kinder rege über ihr Wissen über die Feuerwehr aus. „Die wissen ja mehr als wir“, scherzt ein mitfahrender Feuerwehrmann.
Das Ferienprogramm der Feuerwehr ist auch vor einem anderen Hintergrund interessant. Nach dem Beschluss des Gemeinderats werden die Feuerwehren der drei Ortsteile zusammenrücken. Es soll ein gemeinsames Feuerwehrhaus entstehen (wir berichteten). Diese Pläne sorgten in letzter Zeit für heftige Diskussionen, da die Wehren aus Staufen und Landshausen sich deutlich gegen die Planung aussprechen. „Das ist einfach der falsche Weg“, ist sich Horsch sicher. Denn auf noch offene Fragen, die gesammelt an den Gemeinderat geschickt wurden, sei nach seinen Angaben nicht eingegangen worden. „Dabei handelt es sich teilweise um Kleinigkeiten wie das Maibaumaufstellen.“Bisher haben die Feuerwehren die Bäume in ihren jeweiligen Ortsteilen aufgestellt. Aber auch, ob im gemeinsamen Haus jemand das Oberkommando bekommt oder ob die Stellplätze der einzelnen Vereine räumlich getrennt werden, ist noch unklar. Horsch bemängelt weiter das fehlende Interesse bei einigen Gemeinderäten an der Arbeit der Feuerwehren: „Ich habe einmal alle Mitglieder persönlich zu einer Übung eingeladen.“Drei der insgesamt 16 Räte kamen, zwei entschuldigten sich, ansonsten habe es keine Rückmeldung gegeben.
Er betont aber: „Im Einsatz funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren.“Wie gut diese Kooperation klappt, zeigt sich über den ganzen Nachmittag immer wieder. Nach all den aufregenden Stationen werden die Kinder mit Pommes und Getränken versorgt. Zum Schluss bekommen sie noch einen Schlüsselanhänger und viele weitere Andenken wie Ausmalbilder oder eine Bastelschablone mit. Vielleicht bleibt der ein oder andere der Feuerwehr zukünftig erhalten.