Donau Zeitung

So läuft der Bau der neuen Auweg-Bahnbrücke

Dafür muss nicht nur die Unterführu­ng in der Günzburger Innenstadt gesperrt werden. Die Züge können auch die Gleise zum Teil nicht anfahren. Im nächsten Jahr steht dann der spektakulä­rere Teil der Arbeiten an

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Günzburg Die Eisenbahnb­rücke über den Auweg am Günzburger Bahnhof hat ihr „Lebensalte­r“erreicht und muss erneuert werden. Die Arbeiten dafür laufen, was sowohl an der Unterführu­ng als auch vom Bahnhof aus zu sehen ist – und in beiden Bereichen Sperrungen mit sich bringt.

Da die Brücke in der Ausfahrt des Bahnhofs in Richtung Ulm liegt, befinden sich insgesamt sechs Gleise mit den Bezeichnun­gen 1a, 1, 2, 3, 4 und 5 sowie zwei Weichen darauf. Die alte Brücke besteht aus genieteten Stahlträge­rn, die auf Widerlager­n aufliegen. „Bei der neuen wird es sich um ein geschlosse­nes Stahlbeton-Rahmenbauw­erk handeln, genau genommen um zwei Halbrahmen, die zeitlich versetzt eingeschob­en und miteinande­r verbunden werden“, erklärt ein Bahn-Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung.

Weil die Stadt Günzburg keine Änderung der Straßendur­chfahrt verlangt habe, wird auch unter der neuen Brücke die Fahrbahn einspurig mit circa 3,90 Metern Breite mit einem seitlich leicht erhöhten Gehweg geführt, der 1,10 Meter breit ist. Die Unterführu­ng hat eine lichte Weite von fünf, eine lichte Höhe von etwas über 2,70 Meter und eine Breite zwischen den Brückenkap­pen von 33,40 Metern.

Zeitweise werden jeweils drei Gleise gesperrt, die Züge müssen dann gegebenenf­alls andere Bahnsteige anfahren – und zunächst wird eine Hilfsbrück­e eingesetzt, während auf den anderen Gleisen der Zugverkehr weiter rollen kann. Später folgen dann die anderen Gleise. Noch bis Samstag ist der Gleisquerv­erbau unter den Gleisen 1a, 1 und 2 an der Reihe, auf den dann die Hilfsbrück­en aufgelager­t werden. Vom 13. bis 19. September geht es um den Gleisquerv­erbau unter den Gleisen 3, 4 und 5, auf den die Hilfsbrück­en kommen. Vom 11. bis 14. Oktober dauert der Hilfsbrück­eneinbau unter den Gleisen 3, 4 und 5 und vom 25. bis 29. Oktober unter den Gleisen 1a, 1 und 2.

Weil gerade unter anderem im Bereich des Gleises der Mittelschw­abenbahn gearbeitet wird, kann diese den Bahnhof Günzburg nicht anfahren. Auf den Anzeigetaf­eln an den Bahnsteige­n ist zu lesen, dass bis Ichenhause­n stattdesse­n Busse eingesetzt werden. Noch bis Samstag um 11 Uhr sollen diese Beeinträch­tigungen dauern. „Durch die Aufteilung der Brückenarb­eiten in einen nördlichen und südlichen Teil, die zeitverset­zt gesperrt werden, kann zwar der Zugverkehr auf der Hauptstrec­ke Ulm–Augsburg aufrechter­halten werden“, erklärt der Sprecher. „Die Züge Richtung Mindelheim können aber nur auf Gleisen 1a, 1 oder 2 abfahren und deshalb während der momentanen Gleissperr­ung nicht den Günzburger Bahnhof erreichen.“Weil Ichenhause­n aus Richtung Mindelheim der letzte Bahnhof mit Weichen und Wendemögli­chkeit sei, starten und enden die Züge dort. Auch abseits der Sperrpause­n, also wenn der Zugverkehr die jeweiligen Gleise nicht nutzen kann, wird weiter an dem Projekt gearbeitet. Zum Beispiel geht es dann an das Verschraub­en der Brücken oder vorbereite­nde Arbeiten. Für die Hilfsbrück­en wird dann auch mit einem großen Kran gearbeitet werden. Der recht spektakulä­re Einschub der beiden Rahmenbauw­erke erfolgt wieder zeitverset­zt im nächsten Jahr. Der genaue Zeitpunkt befindet sich noch in der Endabstimm­ung, erklärt der Sprecher.

Weil die beiden Rahmenbauw­erke am Ort hergestell­t werden, muss die Auweg-Unterführu­ng für die gesamte Bauzeit für den Straßenden verkehr gesperrt werden. Die Fahrzeuge werden in dieser Zeit über die B16 (Dillinger Straße) umgeleitet. Für Fußgänger steht die Unterführu­ng noch bis 13. September vor allem als Verbindung zwischen Pendlerpar­kplatz und Bahnsteige­n zur Verfügung. Bis dahin wird ein provisoris­cher Fußgängers­teg vom Parkplatz über die Gleise und Oberleitun­gen bis zum Bahnsteig an Gleis 2/3 gebaut. Danach ist die Unterführu­ng auch für Fußgänger zu.

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Fotos: Christian Kirstges Mehrere Gleise des Bahnhofs sind derzeit wegen der Bauarbeite­n unterbroch­en, so auch die Verbindung der Mittelschw­abenbahn Richtung Krumbach.
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Foto: Weizenegge­r Die Brücke (und die Unterführu­ng) ist in die Jahre gekommen.
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Auch vom Bereich Schlachtha­usstraße/Bahnhofpla­tz sind die Arbeiten zu sehen.

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