So läuft der Bau der neuen Auweg-Bahnbrücke
Dafür muss nicht nur die Unterführung in der Günzburger Innenstadt gesperrt werden. Die Züge können auch die Gleise zum Teil nicht anfahren. Im nächsten Jahr steht dann der spektakulärere Teil der Arbeiten an
Günzburg Die Eisenbahnbrücke über den Auweg am Günzburger Bahnhof hat ihr „Lebensalter“erreicht und muss erneuert werden. Die Arbeiten dafür laufen, was sowohl an der Unterführung als auch vom Bahnhof aus zu sehen ist – und in beiden Bereichen Sperrungen mit sich bringt.
Da die Brücke in der Ausfahrt des Bahnhofs in Richtung Ulm liegt, befinden sich insgesamt sechs Gleise mit den Bezeichnungen 1a, 1, 2, 3, 4 und 5 sowie zwei Weichen darauf. Die alte Brücke besteht aus genieteten Stahlträgern, die auf Widerlagern aufliegen. „Bei der neuen wird es sich um ein geschlossenes Stahlbeton-Rahmenbauwerk handeln, genau genommen um zwei Halbrahmen, die zeitlich versetzt eingeschoben und miteinander verbunden werden“, erklärt ein Bahn-Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung.
Weil die Stadt Günzburg keine Änderung der Straßendurchfahrt verlangt habe, wird auch unter der neuen Brücke die Fahrbahn einspurig mit circa 3,90 Metern Breite mit einem seitlich leicht erhöhten Gehweg geführt, der 1,10 Meter breit ist. Die Unterführung hat eine lichte Weite von fünf, eine lichte Höhe von etwas über 2,70 Meter und eine Breite zwischen den Brückenkappen von 33,40 Metern.
Zeitweise werden jeweils drei Gleise gesperrt, die Züge müssen dann gegebenenfalls andere Bahnsteige anfahren – und zunächst wird eine Hilfsbrücke eingesetzt, während auf den anderen Gleisen der Zugverkehr weiter rollen kann. Später folgen dann die anderen Gleise. Noch bis Samstag ist der Gleisquerverbau unter den Gleisen 1a, 1 und 2 an der Reihe, auf den dann die Hilfsbrücken aufgelagert werden. Vom 13. bis 19. September geht es um den Gleisquerverbau unter den Gleisen 3, 4 und 5, auf den die Hilfsbrücken kommen. Vom 11. bis 14. Oktober dauert der Hilfsbrückeneinbau unter den Gleisen 3, 4 und 5 und vom 25. bis 29. Oktober unter den Gleisen 1a, 1 und 2.
Weil gerade unter anderem im Bereich des Gleises der Mittelschwabenbahn gearbeitet wird, kann diese den Bahnhof Günzburg nicht anfahren. Auf den Anzeigetafeln an den Bahnsteigen ist zu lesen, dass bis Ichenhausen stattdessen Busse eingesetzt werden. Noch bis Samstag um 11 Uhr sollen diese Beeinträchtigungen dauern. „Durch die Aufteilung der Brückenarbeiten in einen nördlichen und südlichen Teil, die zeitversetzt gesperrt werden, kann zwar der Zugverkehr auf der Hauptstrecke Ulm–Augsburg aufrechterhalten werden“, erklärt der Sprecher. „Die Züge Richtung Mindelheim können aber nur auf Gleisen 1a, 1 oder 2 abfahren und deshalb während der momentanen Gleissperrung nicht den Günzburger Bahnhof erreichen.“Weil Ichenhausen aus Richtung Mindelheim der letzte Bahnhof mit Weichen und Wendemöglichkeit sei, starten und enden die Züge dort. Auch abseits der Sperrpausen, also wenn der Zugverkehr die jeweiligen Gleise nicht nutzen kann, wird weiter an dem Projekt gearbeitet. Zum Beispiel geht es dann an das Verschrauben der Brücken oder vorbereitende Arbeiten. Für die Hilfsbrücken wird dann auch mit einem großen Kran gearbeitet werden. Der recht spektakuläre Einschub der beiden Rahmenbauwerke erfolgt wieder zeitversetzt im nächsten Jahr. Der genaue Zeitpunkt befindet sich noch in der Endabstimmung, erklärt der Sprecher.
Weil die beiden Rahmenbauwerke am Ort hergestellt werden, muss die Auweg-Unterführung für die gesamte Bauzeit für den Straßenden verkehr gesperrt werden. Die Fahrzeuge werden in dieser Zeit über die B16 (Dillinger Straße) umgeleitet. Für Fußgänger steht die Unterführung noch bis 13. September vor allem als Verbindung zwischen Pendlerparkplatz und Bahnsteigen zur Verfügung. Bis dahin wird ein provisorischer Fußgängersteg vom Parkplatz über die Gleise und Oberleitungen bis zum Bahnsteig an Gleis 2/3 gebaut. Danach ist die Unterführung auch für Fußgänger zu.